Julia Binter: Dokumentarfilm als Global Art?
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- 21:06
Beschreibung
Abgesehen von der immer noch nicht abgeschlossenen Diskussion darüber, ob die Tradition des Dokumentarfilms (Trinh) überhaupt als „Kunst“ gewertet werden darf/ soll, möchte ich der Frage nachgehen, wann es sich beim Dokumentarfilm um „Global Art“ handelt. Handelt es sich um „Global Art“, wenn ein Film „international“ anerkannt ist? Wenn ja: Welche Institutionen, Filmfestivals, Filmpreise, WissenschaftlerInnen oder Museen legen seinen „künstlerischen Wert“ fest? Wer hat die Macht zur Evaluierung – im Westen und in der so genannten Peripherie? Reicht gar die künstlerische Intention des/der FilmemacherIn, um ihn als „Global Art“ auszuweisen? Oder geht es vielleicht eher um das Zielpublikum, eine möglichst globale Zuseherschaft? Eine weitere Möglichkeit wäre, einen Dokumentarfilm aufgrund seines „globalen Inhalts“ – wie Migration, transnationale Kapital-, Bilder- und Warenströme – zur „globalen Kunst“ zu zählen. Der vorliegende Beitrag möchte sich diesem Fragenkomplex an der Schnittstelle von Macht, Diskurs, „Kunst“ und globalen Interdependenzen aus der Perspektive der postkolonialen Theorie annähern.