Interview mit dem Künstler Prof. Dieter Jung

Was man sonst nur aus Science Fiction wie "Star Wars" kennt, kann man hier live beobachten. Die Werke erscheinen gleichsam „zum greifen nah, aber nicht zu fassen.“
© Dieter Jung
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"Holografie aus der Sammlung des ZKM" - noch bis zum 12. Januar 2014 im ZKM | Medienmuseum

VON TIM WELKER

Was man sonst nur aus Science Fiction wie "Star Wars" kennt, kann man hier live beobachten. In der Ausstellung „Holografie“ stellt das ZKM seine weltweit einzigartige Sammlung holografischer Exponate aus. Dabei muss es für einen außenstehenden Beobachter ein merkwürdiges Bild abgeben, wenn die BesucherInnen der Ausstellung die Exponate betrachten.

Kaum einer bleibt ruhig vor einem Werk stehen. Stets wird sich bewegt und versucht, jedes Exponat aus einer neuen Perspektive zu betrachten. In einem Interview mit dem ZKM erklärt der Licht- und Holografie-Künstler Prof. Dieter Jung dies folgendermaßen: Jedes Hologramm sieht für jeden Besucher aus jeder Perspektive unterschiedlich aus. Daraus resultiert, dass man automatisch versucht es in allen seinen Dimensionen zu erfassen. Oder wie er es selbst ausdrückt, so erscheinen die Werke gleichsam „zum greifen nah, aber nicht zu fassen.“

Ihn fasziniert allerdings nicht nur die Herausforderung, die die Holografie dem Verstand stellt. Für ihn als Künstler ist das einmalige Spektrum von Formen und Farben und damit die gewaltige Anzahl an Möglichkeiten von großer Bedeutung. Doch gibt es bei der Holografie nicht nur einen künstlerischen Aspekt. Wie auch die Fotografie, Videografie oder auch die Computer, wurde die Holografie ursprünglich nicht für die Kunst entwickelt. So kommt sie in zahlreichen anderen Anwendungsgebieten außerhalb der Kunst zum Einsatz, z.B. als Sicherheitsmerkmale auf Geldscheinen oder auf Checkkarten.

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die sie bietet, entdecken mittlerweile immer mehr Forschungsinstitute die Holografie wieder für sich. So wird beispielsweise am holografischen Fernsehen geforscht. Auch als Speichermedium könnte die Holografie dienen: Bereits vor 20 Jahren konnte man in einem kleinen Salzkristall drei mal die gesamte Abschrift der Bibel speichern. In Zukunft könnte es also Computer geben, die mit Hilfe holografischer Speicher mit Lichtgeschwindigkeit arbeiten können. Bildlich gesprochen spannt die Holografie eine Brücke zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft. Genau für diese Brücke steht auch das in den Augen von Prof. Dieter Jung, schönste Hologramm: Der Regenbogen.  

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