»the big picture«
Ein Roboter als Landschaftsmaler: Ein Roboterarm, eine hunderte von Kilometern lange, ununterbrochene Linie, 900 Millionen Bewegungen, 2.000 Leinwandpositionierungen – so entsteht »the big picture«, das jüngste Projekt der Künstlergruppe »robotlab«.
VON ZKM REDAKTION
Am 30. Januar 2014 nimmt die Mastkamera des NASA Curiosity Mars Rovers am Nachmittag lokaler Marszeit des 528. Marstags der Mission ein Bild auf. 639 Tage später, am 30. Oktober 2015, wird diese Aufnahme Grundlage einer ganz besonderen Zeichnung: Ein Roboterarm beginnt eine später hunderte von Kilometern lange, zusammenhängende schwarze Linie auf eine weiße Leinwand zu ziehen.
Die zunächst abstrakt wirkende Struktur nähert sich in einem monatelangen Prozess nach und nach der vom Mars Rover aufgenommenen Marslandschaft an:
Fokus auf: the big picture [2014] | robotlab
Das so entstandene Bild ist ein kreativer Prozess, der die Möglichkeiten menschlicher Schöpfungskraft übersteigt: Die gezeichnete Landschaft ist nicht von einem menschlichen Auge, sondern von einem Marsroboter erfasst worden. Der Roboterkünstler überführt dessen Bilddaten durch algorithmische Operationen in einen einzigen, ununterbrochenen Pfad, der aus über 900 Millionen Bewegungen besteht – über 2.000 Leinwandpositionierungen sind zur Realisierung der Zeichnung nötig. In der Installation »the big picture« wird dem Roboter somit die Rolle eines Landschaftsmalers zuteil, der sein Werk ein halbes Jahr später, am 11. April 2016, beendet.
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