Mediagramm Nr. 13
Oktober 1993
- Beschreibung
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Jahr
- 1993
- Inhalt
Das »Mediagramm« konzentriert sich als Sondernummer diesmal ganz auf das Medienkunstfestival »Multimediale«. Die nächste Ausgabe, »Mediagramm 14«, erscheint im Januar und wird sich in der bewährten Weise wieder zur Hälfte der Berichterstattung und Kommentierung der allgemeinen Medienkunst- und Musikszene widmen.
Die Vorbereitungen zur »Multimediale 3« laufen auf Hochtouren. Im IWKA-Hallenbau wird schon seit Wochen gesäubert, abgerissen, ausgebessert und umgebaut.
Der Aufbau der großen 3-D-Projektionskuppel für »Eve« läuft bereits. Wenn alles fertig ist, wird ein Roboterarm, der Kopfdrehung des Besuchers im Innern folgend, jeweils den im Blickfeld liegenden Ausschnitt aus einer virtuellen 360 Grad-Umgebung zeigen: Virtual Reality ohne Helm oder Stereobrille und für mehrere gleichzeitig zu erleben. Außerdem nehmen wir zum ersten Mal die Simulationsplattform des ZKM in Betrieb. Werden derartige Bewegungssimulatoren sonst überwiegend für militärische oder flugtechnische Zwecke benutzt, ist das ZKM die einzige Einrichtung, die Künstlern diese Plattform für ihre Arbeit zur Verfügung stellt.
Bei der Vorbereitung des Festivals, das fast ausschließlich Werke und Projekte aus dem ZKM selber zeigt, wird deutlich, welch große Spannbrette an Anwendungen hier beheimatet ist. Die »Multimediale 3« versammelt an die fünfzig Arbeiten und Projekte von der „klassischen” Videoskulptur bis zu neuen Unternehmungen im Bereich telematischer Installation, von einem Multimediakonzert bis zu Minimal Music. Die mechanische Ballhausorgel findet neben dem „Hörcontainer” der Hamburger Gruppe „Klangkrieg” ihren Platz.
Unterschiedliche künstlerische Stilrichtungen stehen sich in Ausstellungen und Veranstaltungen gegenüber, verschiedene Herangehensweisen der jeweiligen Künstler und die Diskrepanzen zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Anwendung der modernen Technologien treten in Dialog. Welche Spannung wird sich darüber hinaus zwischen dem imposanten, alten Gebäude, das doch auch wieder filigrane Zuge trägt, und den Kunstwerken ergeben!
Am Eröffnungsabend, dem 5. November 1993, ist traditionellerweise der Eintritt frei. Wir laden alle Interessenten und Freunde des ZKM recht herzlich ein.
– Susanne SchuckInhaltsverzeichnis
Susanne Schuck "Editorial" S. 2 "ZKM-intern. Pläne und Resultate" S. 2 Heinrich Klotz "Beweismittel eigener Praxis. Vorwort zur »Multimediale 3«" S. 3 Konstantin Adamopoulos "Projektstipendium. Zeit im Bild. Heiner Blum am ZKM" S. 4 Susanne Schuck im Gespräch mit Jeffrey Shaw "Zukunftsvision. Museum im Wohnzimmer. Im Gespräch: Jeffrey Shaw" S. 5 Erkki Huhtamo "Unter den funkelnden Sternen. Technologie, Geschichte und die Suche nach der Versenkung" S. 6 Jeffrey Shaw "Kooperation. Das ICC Tokio. Direktverbindung zur "IC Media Passage" S. 7 Dellbrügge / de Moll "Video-Theorie. Ein Video in fünf Teilen. Dellbrügge / de Moll auf der »Multimediale«" S. 8 Heinrich Klotz "Künstlerportrait. Fiktion und Realität. Der italienische Medienkünstler Fabrizio Plessi" S. 9 Dieter Daniels "Das Museum für Gegenwartskunst (2). Marcel Odenbach: Wenn die Wand an den Tisch rückt" S. 10 Heike Staff "Konzerte und Klanginstallationen. Von der Ballhausorgel zum Hörcontainer" S. 11 Thomas Gerwin "Audiothek. Paris – Köln – Milano. Drei Stationen auf dem Weg zur Musik der Gegenwart" S. 12 Heike Staff "Performance. Der Ver-rückte Flügel. Harry de Witt bei der Eröffnung" S. 13 Heike Staff "Projektstudium. Swim, Swan, Swim. Der Komponist Kiyoshi Furukawa" S. 14 Ludger Hünnekens "Ausstellung. Zukunft im Bühnenbild. Freyer, Hacker, Schütz, Wonder" S. 15 "»Multimediale 3«. Das Gesamtprogramm" S. 16