Lothar Quinte

Geburtsjahr, Ort

1926
Neisse
Deutschland

Todesjahr, Ort

2000
Wintzenbach
Frankreich

Rolle am ZKM

  • Künstler:in der Sammlung

Biografie

Lothar Quinte wurde 1923 in Neisse geboren. Von 1946-51 besuchte er die Kunstschule im Kloster Bernstein bei Sulz am Neckar. Dort traf er 1951 HAP Grieshaber, bei dem er sein Studium beendete. Lothar Quinte bekommt 1997 den Lovis-Corinth-Preis des Bundesinnenministeriums verliehen. Er lebt in Wintzenbach, Elsass.

Quinte verzichtet in seinen Gemälden auf jede Form von Gegenständlichkeit. Die fünfziger Jahre sind gekennzeichnet durch abstrakt-expressive Formen, die er in gestischem Duktus aufträgt. In den sechziger Jahren werden Erinnerungen an Wirklichkeitsfragmente wie Fenster oder Vorhänge einbezogen. In den siebziger Jahren beschäftigt sich Quinte mit geometrischen, flächigen Formen. In den Schlitz- oder Fächerbildern durchschneiden mit dem Lineal gezogene Linien die Bildfläche. Diese Geometrie steigert sich in den Faltwänden, Gemälden, die sich in den Raum hinein öffnen. Seit den achtziger Jahren schieben sich Farbflächen in die großformatigen Bilder hinein oder scheinen in Blöcken auf der Leinwand zu schweben. Quinte bleibt sich in der Technik stets treu. Er malt die Farbe in sehr dünnen, durchscheinenden Schichten auf zumeist ungrundierte, grob gewebte Leinwände, deren Struktur sichtbar bleibt. Durch Auswischungen mit einem feuchtem Pinsel legt er anschließend
wieder hellere Schichten frei. Grob gefasertes Japanpapier erzielt in seinen graphischen Arbeiten vergleichbare haptische Qualitäten.
 
Einzelausstellungen (Auswahl)
 
1957 Behr-Galerie, Stuttgart
1958 Galerie nächst St. Stephan, Wien
1959 Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld
1966 Galerie Bischofsberger, Zürich
1968 Westfälischer Kunstverein, Münster
1971 Forum Kunst, Rottweil
1984 Augustinermuseum, Freiburg; Galerie der Stadt Stuttgart
1985 Ostdeutsche Galerie, Regensburg
1990 Galerie Rottloff, Karlsruhe
1993 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe; »Gouachen«, Galerie Rottloff, Karlsruhe
1997 Centre Européen d'Actions Artistiques Contemporaines, Straßburg; Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
 
Gruppenausstellungen (Auswahl)
 
1954 »Junger Westen 54«, Städtische Kunsthalle Recklinghausen
1957 Biennale Junger Kunst, Karmeliterkloster, Frankfurt/M, anschließend Musée des Arts Décoratifs, Paris
1960 »monochrome Malerei«, Schloss Morsbroich, Leverkusen
1965 »6 German Painters«, Institute for Contemporary Arts, London
1975 »Druckgraphik nach 1945«, Augustinermuseum, Freiburg
1981 »Avantgarde Retrospektiv«, Westfälischer Kunstverein, Münster
1986 »Kunst nach 45«, Ulmer Museum, Ulm
1990 »Graphische Kunst seit 1945«, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
1993 »Kunst der 90er«, Badischer Kunstverein Karlsruhe
1994 »Die Sammlung Deyhle«, Staatliche Galerie Moritzburg, Halle, anschließend Schloss Cappenberg, Unna, Städtische Galerie, Stuttgart
1995 »5 polnische - 5 deutsche Maler«, Fundacja Kultury Polskiej. Warschau

[David Richardt, 1997]

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