Veranstaltung
Meisterwerke der Medienkunst aus der ZKM-Sammlung (Eröffnung)
Sa, 18.09.2004 20:00 Uhr CEST
Die seit 1989 entstandene Sammlung des ZKM darf heute mit Recht als richtungsweisend für viele andere, spätere Sammlungen angesehen werden. Modellbildend etablierte sich hier erstmals ein neuer Umgang mit den unterschiedlichen Gattungen und Medien der Kunst. Von Anfang an prägte die Sprengung der Gattungen das Konzept der Sammlungstätigkeit am ZKM. Nicht das Medium der Kunstäußerung wurde in den Mittelpunkt der Ankaufspolitik gestellt, sondern das Ziel war, ein Museum aller Gattungen und Medien zu errichten, in dem alle Medien der Kunst gleichberechtigt sind. Ein entscheidendes Moment der Differenzierung der Medienkünste von den klassischen Künsten ist bekanntlich in Lessings »Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie« (1766) zu finden. Tafelbild und Skulptur der klassischen Künste sind in dieser Ästhetik als Raumkunst definiert. Wie wir wissen, bilden das bewegte Bild und die Videoinstallation Formen der Zeitkunst. Die damit verbundenen Veränderungen der Rezeptionskultur »Wie verhält sich ein Besucher vor einem interaktiven Werk?«, »Wie lange betrachtet er ein Videoband?« stellten ein Wagnis dar, das einzugehen sich Heinrich Klotz und das ZKM nicht scheuten, und damit eine Pionierrolle in der deutschen Museumslandschaft einnehmen. Daher ist es logisch, dass viele Werke in dieser Sammlung die Frage nach der Zeit stellen.
»Tempo Liquido«, Flüssige Zeit, betitelte 1993 der italienische Künstler Fabrizio Plessi, der im Frühjahr 2004 eine vielbeachtete Retrospektive im Martin Gropius Bau zu Berlin hatte, eine Arbeit, die zu einem der gefragtesten Wahrzeichen der ZKM-Sammlung geworden ist. Auf vielfachen Wunsch hin wird das fünf Meter hohe Wasserrad, welches unendliche Mengen blauer, virtueller Flüssigkeit dem sprudelnden, realen Wasser in einem breiten, stählernen Becken zufügt, wieder aufgestellt. In seiner großformatigen Installation »The City of Man« (1989) entfaltet der amerikanische Videopionier Bill Viola, der in den letzten Jahren von London bis New York in den bedeutendsten Museen der Welt ausgestellt hat, Bilder vom Leben und Sterben in der klassischen Form eines Altartriptychons. In »The Virtual Museum« von Jeffrey Shaw (1991) zeigt sich die Quintessenz dessen, was die neuen Medien in die Kunst einbrachten, die Auflösung der alten Raum- und Zeitkoordinaten. Die Auswahl der Inkunabeln, zu denen auch Werke weiterer Medienkünstler von Weltgeltung wie Bruce Naumann, Steina Vasulka, Rebecca Horn, Gordon Matta-Clark, Wolf Vostell, Nam June Paik und Marie Jo Lafontaine zählen, wird ergänzt durch spezielle Environments, die einen Zugriff auf die Geschichte der Medienkunst durch drei große Datenbankinstallationen ermöglichen. Die audiovisuellen Schätze, die bisher in der Mediathek des ZKM in erster Linie zu Forschungszwecken zugänglich waren, werden durch neu entwickelte Schnittstellen-Technologien nun auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Erstmals werden auch in adäquaten Räumen Entwicklungen und Werke aller Institute des ZKM der Öffentlichkeit präsentiert. So wird dem Publikum ein von Peter Weibel und Barbara Könches kuratiertes Panorama der Medienkunst von ihren Anfängen in den 1950er Jahren bis zur aktuellen Netzkunst geboten, wie es in keinem anderen Museum der Welt der Fall ist.
»Tempo Liquido«, Flüssige Zeit, betitelte 1993 der italienische Künstler Fabrizio Plessi, der im Frühjahr 2004 eine vielbeachtete Retrospektive im Martin Gropius Bau zu Berlin hatte, eine Arbeit, die zu einem der gefragtesten Wahrzeichen der ZKM-Sammlung geworden ist. Auf vielfachen Wunsch hin wird das fünf Meter hohe Wasserrad, welches unendliche Mengen blauer, virtueller Flüssigkeit dem sprudelnden, realen Wasser in einem breiten, stählernen Becken zufügt, wieder aufgestellt. In seiner großformatigen Installation »The City of Man« (1989) entfaltet der amerikanische Videopionier Bill Viola, der in den letzten Jahren von London bis New York in den bedeutendsten Museen der Welt ausgestellt hat, Bilder vom Leben und Sterben in der klassischen Form eines Altartriptychons. In »The Virtual Museum« von Jeffrey Shaw (1991) zeigt sich die Quintessenz dessen, was die neuen Medien in die Kunst einbrachten, die Auflösung der alten Raum- und Zeitkoordinaten. Die Auswahl der Inkunabeln, zu denen auch Werke weiterer Medienkünstler von Weltgeltung wie Bruce Naumann, Steina Vasulka, Rebecca Horn, Gordon Matta-Clark, Wolf Vostell, Nam June Paik und Marie Jo Lafontaine zählen, wird ergänzt durch spezielle Environments, die einen Zugriff auf die Geschichte der Medienkunst durch drei große Datenbankinstallationen ermöglichen. Die audiovisuellen Schätze, die bisher in der Mediathek des ZKM in erster Linie zu Forschungszwecken zugänglich waren, werden durch neu entwickelte Schnittstellen-Technologien nun auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Erstmals werden auch in adäquaten Räumen Entwicklungen und Werke aller Institute des ZKM der Öffentlichkeit präsentiert. So wird dem Publikum ein von Peter Weibel und Barbara Könches kuratiertes Panorama der Medienkunst von ihren Anfängen in den 1950er Jahren bis zur aktuellen Netzkunst geboten, wie es in keinem anderen Museum der Welt der Fall ist.
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