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Veranstaltung

net.art generator / generating discourse

Podiumsdiskussion und Workshop mit Cornelia Sollfrank, Winnie Soon, Morgane Stricot und Matthieu Vlaminck

Mi, 13.12.2017 18:00 – Do, 14.12.2017 18:00 Uhr CET

Barbara Bacevedo

Im Oktober 2017 ist das gemeinsame Programm von ZKM und HfG Karlsruhe Archivists in Residence in die dritte Runde gegangen. Matthieu Vlaminck bearbeitet das noch junge Feld der Konservierung und Archivierung digitaler Objekte und Kunstwerke. In seiner Residency fokussiert er sich auf den Umgang mit proprietärer Software in Werken der Medienkunst. Was bedeutet es für das Werk, wenn verwendete Software obsolet wird oder nicht mehr im vollem Umfang öffentlich zugänglich ist? Wenn es dadurch beschädigt oder gänzlich funktionsunfähig wird? Und welche datenpolitischen Ökonomien spielen hierbei eine Rolle und können kritisch adressiert werden?

Zu Beginn von Matthieus Residency richtet er diese Fragen an den öffentlichen Raum von ZKM und HfG Karlsruhe – anhand eines Klassikers der Net Art, in dem sie virulent werden: Cornelina Sollfranks »net.art generator«, eine Arbeit von 1999, die aus Bild- und Textinformationen Bildcluster generiert. Das Werk, dessen Datenzugriff auf der Google API basiert, funktioniert durch Systemänderungen und Suchanfrageeinschränkungen, die Google seit Jahren praktiziert, nur noch eingeschränkt. Die Künstlerin hat auf Änderungen des Google-Algorithmus wiederholt reagiert und ihr Werk in mittlerweile fünf Versionen angepasst. Im »net.art generator« zeigen sich damit nicht nur technische Probleme, die auch für andere digitale Werke relevant sind. Es werden darüber hinaus auch Probleme aufgezeigt, die mit Datenpolitik und ihren Hegemonien zusammenhängen.

Die Podiumsdiskussion thematisiert diese sowohl technischen als auch politisch-ökonomischen Zusammenhänge und versucht, Strategien und Taktiken für die Entwicklung und funktionsfähige Aufbewahrung digitaler Werke zu entwickeln.

Während des Workshops sollen erste Ideen experimentell ausprobiert werden, etwa Social Hacking oder die Entwicklung einer völlig neuen API. Zusammen mit der Künstlerin wollen wir diskutieren, wie die Probleme proprietärer Software gelöst werden können, warum und worin sie überhaupt bestehen und welche politischen, kunsttheoretischen Implikationen sich dahinter verbergen. Eingeladen sind deshalb nicht nur ProgrammiererInnen und BastlerInnen, sondern auch KünstlerInnen und KunsttheoretikerInnen – und natürlich alle, die Interesse haben.

An Podiumsdiskussion und Workshop teilnehmen werden Cornelia Sollfrank und Matthieu Vlaminck sowie Winnie Soon, Assistant Professor am Department of Digital Design and Information Studies der Aarhus University, und Morgane Stricot, Restauratorin für Medienkunst am ZKM.

Studierende der HfG und aller Hochschulen, TheoretikerInnen, KünstlerInnen und Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Anmeldungen für den Workshop bitte an dirrgang@hfg-karlsruhe.de;

Voraussetzungen für den Workshop: Grundlegende Programmierkenntnisse sind erwünscht (allerdings keine hohen Anforderungen); bitte eigenen Laptop mitbringen.

Kooperationspartner

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