Gary Hill

Suspension of Disbelief (for Marine)

1991

Suspension of Disbelief (for Marine)
Künstler/in / Künstlergruppe
Gary Hill
Titel
Suspension of Disbelief (for Marine)
Jahr
1991
Auflage / Seriennummer
2+1 artist's proof
Exemplarnummer
2
Kategorie
Installation, Video, Videoinstallation
Material / Technik
4-Kanal-Videoinstallation ; 30 Monitore, 4 Laserdiscs, 4 Laserdiscplayer, computergesteuerte Videoschaltung, Aluminiumbalken
Maße / Dauer
ca 210,5 x 834 x 45 cm ; Dauer: 00:02:30
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, restauriert mit den Mitteln der Fördergesellschaft ZKM / HfG e.V.
Beschreibung

In der Videoinstallation »Suspension of Disbelief (for Marine)« [Auslöschen des Zweifels (für Marine)] des amerikanischen Videokünstlers Gary Hill laufen Schwarzweißbilder zweier nackter Körper über eine Reihe von 30 Videomonitoren, die in Augenhöhe horizontal auf einem Aluminiumbalken montiert sind. In unmittelbarer Nähe gleitet die Kamera über die Oberflächen eines weiblichen und eines männlichen Körpers hinweg und zeigt diese in intimen, fragmentarischen Momentaufnahmen, die von Monitor zu Monitor gleiten.



Doch der langsame Fluss der Bilder wird ständig unterbrochen: Die einzelnen Aufnahmen verweilen nur für einen Bruchteil eines Augenblicks auf einem Monitor, bevor sie sich blitzartig entlang der Bildschirmreihe bewegen und durch Aufnahmen des anderen Körpers oder gelegentlich schwarze Aufnahmen ersetzt werden. Die Bilder werden in immer schnellerem Tempo zusammengefügt, auseinander gerissen und wiederholt, bis es schließlich unmöglich wird, den Blick klar auf ein Bild zu konzentrieren und es festzuhalten.



Seit den 1970er-Jahren nehmen die Videoarbeiten von Gary Hill eine wichtige Stellung im zeitgenössischen Kunstgeschehen ein. In seinen Videoinstallationen setzt er sich mit Aspekten wie dem Verhältnis von menschlichem Körper und elektronisch simuliertem Raum auseinander. In einem Interview verweist der Künstler auf den autobiografischen Kontext von »Suspension of Disbelief (for Marine)«, der auf den Erfahrungen einer Fernbeziehung beruht: Während der männliche Körper der eigene des Künstlers ist, der in Seattle aufgenommen wurde, filmte Hill seine damalige Freundin Marine in New York.[1] Damit thematisiert die Arbeit auch den Versuch einer Überschreitung von Raum und Zeit im elektronischen Medium Video.



[1] Gary Hill, »Your actions reflect yourself«, https://www.sfmoma.org/artist/gary_hill/.

AutorIn: Judith Bihr

Über den/die Künstler/in