@ KIT | Kastel
Artist/s
KASTEL – Arbeitsgruppe Kryptographie und Sicherheit
Titel
Die Unwissende Wahlmaschine
Jahr
2019
Medium / Material / Technik
Interaktive Installation: kryptographische Maschine
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 157320
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Wahlkabine, Papier, Stift und Wahlurne bieten Schutz gegen Manipulation. Digitale Stimmabgaben machen eine korrekte Auszählung einfacher, erleichtern es aber auch Unberechtigten, sich Zugang zu den Daten der Stimmabgabe zu verschaffen. Dadurch entsteht die Gefahr von Wahlfälschung. 

Die Unwissende Wahlmaschine (2017–2019) ist so konstruiert, dass über keinen Rechner oder Server abfragt werden kann, für wen die Stimme abgegeben wurde. Nach der Wahl kann die Korrektheit der Auszählung nachgewiesen werden – und ob die Hardware manipuliert wurde. Während sich ein Software-Trojaner selbstständig unbemerkt löschen kann, lassen sich Änderungen an der Hardware verhindern. 

Ziel der Entwicklung dieser kryptographischen Wahlmaschinen ist nicht die Abschaffung der Papierwahl. Es geht darum, die Herausforderungen digitaler Stimmabgabe zu erkennen und sichere Lösungen bereitstellen zu können, wenn die Gesellschaft den Einsatz von digitalen Wahlen (z.B. Online-Wahlen) einfordert.

Per Knopfdruck geben Wählende ihre Stimme für „Partei A“ oder „Partei B“ oder „Enthaltung“ ab. Die entsprechende Plastikblende (Hardware) rastet ein und reguliert den Lichteinfall und somit auch, welches der Laserstrahlen zuerst bei der Fotodiode ankommt. Die Fotodiode empfängt die mit Licht übertragenen Informationen und wandelt sie in elektrische Energie um. Die Wahlmaschine generiert daraufhin eine Zufallszahl, die mit der abgegebenen Stimme korrespondiert und auf dem Display angezeigt wird. Die Zufallszahlen der zwei Dummy-Stimmen werden ebenfalls an die Fotodiode übertragen. Die drei empfangenen Zufallszahlen werden auf einem Beleg ausgedruckt und es kann überprüft werden, ob die Wahlentscheidung korrekt erfasst wurde. Nach drei abgegebenen Stimmen beendet die Wahlmaschine die Wahl und druckt ein Ergebnis aus. Danach beginnt eine neue Wahl.

Bis auf die Plastikblenden (Hardware) gibt es keine Komponente in der Wahlmaschine, die Ihre Stimme lernt. Aufgrund ihrer kryptographischen Bauweise, kann Die Unwissende Wahlmaschine die drei Zufallszahlen nicht voneinander unterscheiden. Für Unberechtigte, die die Zufallszahl auf dem Display nicht kennen, sind die Zahlen bedeutungslos.

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KASTEL – Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) [Jörn Müller-Quade, Bernhard Löwe, Lukas Beeck, Anne Borcherding, Willi Geiselmann, Felix Dörre, u.a.]  

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