Screening: Moving Earths
Ein Theaterstück von Bruno Latour und Frédérique Aït Touati
Sa, 23.05.2020 22:15 Uhr CEST
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»Moving Earths« ist ein performativer Vortrag, der festgesetzte Haltungen zum Planeten Erde hinterfragt und darüber nachdenkt, was es bedeutet, in der Welt, statt auf der Welt zu leben.
Das Theaterstück erkundet die Parallele zwischen zwei Perspektiven auf die sich bewegende Erde: Jene, wie Galileo Galilei sie um das Jahr 1610 verstand, und jene, wie wir die Erde heute betrachten. Galileis Weitblick dient als Folie des Vergleichs, da man immer nach vergleichbaren Fällen in der Vergangenheit sucht, wenn eine Katastrophe passiert. Heute machen ökologische und politische Bewegungen junger Menschen die Klimakatastrophe laut. WissenschaftlerInnen erklären die Veränderung des Klimas und ihrer Auswirkung auf die Erde und auf das Leben – die Erde ist in Bewegung. Galilei kam aufgrund zahlreicher Gedankenexperimente und Beobachtungen gemäß dem heliozentrischen Weltbild zu einem ähnlichen Schluss: »Eppur si muove!«, »Und sie bewegt sich doch!«, soll er noch im Gerichtssaal gemurmelt haben.
Der damalige Schock angesichts der Bewegung und Sensibilität der Erde ist ein ähnlicher wie jener, den die heutige Menschheit über die klimatische Veränderung ihres Planeten erfährt. In der Verfilmung von Bertolt Brechts Theaterstück »Leben des Galilei« von Joseph Losey im Jahr 1947 steht daraufhin die Welt Kopf: Ein Karneval der Umkehrungen geschieht. In »Moving Earths« werden jene Parallelen, wird jenes Mitreißen der Menschen in der Beweglichkeit und Veränderlichkeit der Erde, im Nahblick wie in Fernsicht betrachtet.
Impressum:
In der Öffentlichkeit gefilmt am 07.12.2019 im Théâtre Nanterre-Amandiers.
Patrick Laffont de Lojo (Filmaufnahmen, Tonaufzeichnung, Schnitt, Konzept, Video, Licht), Frédérique Aït Touati & Bruno Latour (Konzept, Inszenierung), Bruno Latour (Text), Patrick Laffont-DeLojo & Frédérique Aït-Touati (Bühnenbild), Zone Critique (Produktion), Centre Pompidou & Théâtre Nanterre-Amandiers (Koproduktion)
Ein besonderer Dank gilt Sean Hardy, Geoffrey Carey, Camille Louis und Robert Woodford für seine »Deep Time Cards«.
Mit Hilfe von: NA Fund, Fondation Carasso and DICRéAM
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