Ausstellung
performing_sounds
Arbeiten aus der ZKM-Videosammlung zum Phänomen Sprache
Di, 23.11.2004 – So, 30.01.2005
- Ort
- Medialounge
Die in der Medialounge gezeigte Ausstellung »performing_sounds« präsentiert Arbeiten aus der ZKM | Videosammlung, die sich mit dem Phänomen Sprache auseinandersetzen und stellt damit eine ideale Ergänzung zur zeitgleich stattfindenden Ausstellung »Phonorama« dar, die der kulturhistorischen Entwicklung und Bedeutung der menschlichen Stimme als Medium gewidmet ist.
Die ausgestellten Arbeiten thematisieren Sprechen als sozialen Akt, als Mittel zur Kommunikation, als körperlichen Ausdruck und als Diskurs von Sprache und Technologie und in diesem Sinn als dialogischen Prozess zwischen Mensch und Maschine. Sprache wird als Grundelement menschlicher verbaler Kommunikation in all seinen Facetten diskutiert, vom Ausformen von Begriffen durch den Stimmapparat bis zur physisch schmerzhaften Erfahrung und körperlichen Anstrengung in einer Artikulation, in der Sprache wieder in Laute zerlegt wird.
Das Spektrum der ausgewählten Arbeiten umfasst Videos aus den 1970er und 1980er Jahren, die sich mit der Visualisierung von Sprache und der akustischen Manipulation des Bildes beschäftigen und Werken, die den Faktor Zeit als prozessuales Erlebnis direkt darzustellen versuchen. Neben dieser dokumentarischen Funktion von Video, als Mittel zur Aufzeichnung von Performances und Aktionen, deren Dauer und Existenz erst über das zeitbasierte Medium Video vermittelt wurde, stand die Erforschung der technischen Möglichkeiten des neuen Mediums selbst. Die Beziehung von Bild und Ton und ihre technische Beeinflussung wurden analysiert und in ein direktes Verhältnis gebracht. Sprache wurde zum Material, das Bild zu beeinflussen und zu formen.
Die gezeigten Arbeiten thematisieren die Verbindung von Bild und Sprache, wie beispielsweise »Voice Windows« von Steina Vasulka, in der erst durch das Sprechen die darunterliegende Bildebene freigelegt wird und die Tonlage der Stimme die Größe des Ausschnitts bestimmt. Für Steina Vasulka, eine Pionierin der Videokunst, stand die Beziehung von Bild und Ton im Vordergrund ihres Interesses, um gleichsam eine Sprache für das Medium Video zu entwickeln, dessen elementarer Baustein die Wellenform der Signalübertragung ist: „One of the first things we did was images generated by sound and vice versa. We were interested in the absolute interface of sound and image.“
In Peter Weibels Arbeit wird ein Diskurs über Sprache und Technologie geführt. Die Stimme des Sprechers konkurriert mit der Aufnahme dergleichen, der Sprachprozess wird dargestellt als Dialog zwischen Mensch und Maschine. Im Dialog mit einem Kassettenrekorder, zugleich Aufnahmen- und Abspielgerät wird in einer endlosen Schleife das Wort »Ein« und »Aus« vom Künstler und von seiner Aufnahme wiederholt.
In den Arbeiten wie »AAA-AAA« von Abramovic/Ulay oder »Rufen bis zur Erschöpfung« von Jochen Gerz wird die Stimme in ihren physischen Möglichkeiten ausgeschöpft – Sprechen als sozialer Akt, als Möglichkeit zur Kommunikation, aber auch als Unmöglichkeit der Kommunikation, als ein Nicht-Verstehen.
Vito Acconci beschäftigt sich in seiner Arbeit »Face-Off« mit Inhalten von Sprache, mit der Offenlegung von Privatem. In einem Selbstoffenbarungsprozess lässt er über ein Tonbandgerät zuvor aufgenommene persönliche Erlebnisse abspielen, deren Verlauf er nur unterbricht, wenn die Erzählungen für ihn doch zu intim werden und die er durch lautstarke Gegenwehr übertönt.
Gary Hill befasst sich in seinen Arbeiten mit Fragen der Entstehung von Wahrnehmung, wie auch dem Prozess der Wahrnehmung selbst. Seine Arbeiten wollen Wahrnehmung als initiative Beobachtung thematisieren, den Betrachter aus seiner passiven Rolle befreien und einen Denkprozess in Gang setzen. Die hier gezeigten Arbeiten beschäftigen sich mit der Visualisierung akustischen Materials. Visuelle Bilder werden in Einklang gebracht mit Tönen und Frequenzen, Bilder werden durch das akustische Material erzeugt und gesteuert.
Die Entstehung von Sprache, die Formung von Worten, wird von Dennis Oppenheim in der Arbeit »Forming Sounds« erforscht, in welcher der Künstler die Artikulation von Tönen mit seinen Händen durch Druck auf Hals und Gesichtsmuskeln seiner Darstellerin zu formen versucht.
Mit einem ähnlichen Phänomen beschäftigt sich auch die Arbeit »Lip Sync« von Bruce Nauman, in welcher der Künstler die Worte »lip sync« formuliert und wobei Bild und Ton abwechselnd synchron und asynchron werden und den Betrachter damit zunehmend irritieren.
Die ausgestellten Arbeiten thematisieren Sprechen als sozialen Akt, als Mittel zur Kommunikation, als körperlichen Ausdruck und als Diskurs von Sprache und Technologie und in diesem Sinn als dialogischen Prozess zwischen Mensch und Maschine. Sprache wird als Grundelement menschlicher verbaler Kommunikation in all seinen Facetten diskutiert, vom Ausformen von Begriffen durch den Stimmapparat bis zur physisch schmerzhaften Erfahrung und körperlichen Anstrengung in einer Artikulation, in der Sprache wieder in Laute zerlegt wird.
Das Spektrum der ausgewählten Arbeiten umfasst Videos aus den 1970er und 1980er Jahren, die sich mit der Visualisierung von Sprache und der akustischen Manipulation des Bildes beschäftigen und Werken, die den Faktor Zeit als prozessuales Erlebnis direkt darzustellen versuchen. Neben dieser dokumentarischen Funktion von Video, als Mittel zur Aufzeichnung von Performances und Aktionen, deren Dauer und Existenz erst über das zeitbasierte Medium Video vermittelt wurde, stand die Erforschung der technischen Möglichkeiten des neuen Mediums selbst. Die Beziehung von Bild und Ton und ihre technische Beeinflussung wurden analysiert und in ein direktes Verhältnis gebracht. Sprache wurde zum Material, das Bild zu beeinflussen und zu formen.
Die gezeigten Arbeiten thematisieren die Verbindung von Bild und Sprache, wie beispielsweise »Voice Windows« von Steina Vasulka, in der erst durch das Sprechen die darunterliegende Bildebene freigelegt wird und die Tonlage der Stimme die Größe des Ausschnitts bestimmt. Für Steina Vasulka, eine Pionierin der Videokunst, stand die Beziehung von Bild und Ton im Vordergrund ihres Interesses, um gleichsam eine Sprache für das Medium Video zu entwickeln, dessen elementarer Baustein die Wellenform der Signalübertragung ist: „One of the first things we did was images generated by sound and vice versa. We were interested in the absolute interface of sound and image.“
In Peter Weibels Arbeit wird ein Diskurs über Sprache und Technologie geführt. Die Stimme des Sprechers konkurriert mit der Aufnahme dergleichen, der Sprachprozess wird dargestellt als Dialog zwischen Mensch und Maschine. Im Dialog mit einem Kassettenrekorder, zugleich Aufnahmen- und Abspielgerät wird in einer endlosen Schleife das Wort »Ein« und »Aus« vom Künstler und von seiner Aufnahme wiederholt.
In den Arbeiten wie »AAA-AAA« von Abramovic/Ulay oder »Rufen bis zur Erschöpfung« von Jochen Gerz wird die Stimme in ihren physischen Möglichkeiten ausgeschöpft – Sprechen als sozialer Akt, als Möglichkeit zur Kommunikation, aber auch als Unmöglichkeit der Kommunikation, als ein Nicht-Verstehen.
Vito Acconci beschäftigt sich in seiner Arbeit »Face-Off« mit Inhalten von Sprache, mit der Offenlegung von Privatem. In einem Selbstoffenbarungsprozess lässt er über ein Tonbandgerät zuvor aufgenommene persönliche Erlebnisse abspielen, deren Verlauf er nur unterbricht, wenn die Erzählungen für ihn doch zu intim werden und die er durch lautstarke Gegenwehr übertönt.
Gary Hill befasst sich in seinen Arbeiten mit Fragen der Entstehung von Wahrnehmung, wie auch dem Prozess der Wahrnehmung selbst. Seine Arbeiten wollen Wahrnehmung als initiative Beobachtung thematisieren, den Betrachter aus seiner passiven Rolle befreien und einen Denkprozess in Gang setzen. Die hier gezeigten Arbeiten beschäftigen sich mit der Visualisierung akustischen Materials. Visuelle Bilder werden in Einklang gebracht mit Tönen und Frequenzen, Bilder werden durch das akustische Material erzeugt und gesteuert.
Die Entstehung von Sprache, die Formung von Worten, wird von Dennis Oppenheim in der Arbeit »Forming Sounds« erforscht, in welcher der Künstler die Artikulation von Tönen mit seinen Händen durch Druck auf Hals und Gesichtsmuskeln seiner Darstellerin zu formen versucht.
Mit einem ähnlichen Phänomen beschäftigt sich auch die Arbeit »Lip Sync« von Bruce Nauman, in welcher der Künstler die Worte »lip sync« formuliert und wobei Bild und Ton abwechselnd synchron und asynchron werden und den Betrachter damit zunehmend irritieren.
Impressum
- Kurator/in
Organisation / Institution
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie
Begleitprogramm