Ausstellung
Christoph Korn: Eingedenken
Installation
Mi, 05.11. – Sa, 08.11.2014
© Christoph Korn
- Ort
- Museumsbalkon
Eine Installation in zwanzig Teilen für Web und Radio von Christoph Korn unter der Verwendung von Walter Benjamins Text »Über den Begriff der Geschichte«.
Produktion: Südwestrundfunk/Hörspiel 2014
Dramaturgie/Redaktion: Manfred Hess
Website: Stefan Hartmann, wemove digital solutions
www.eingedenken.de
Auf der Flucht vor den Nazis in Richtung Portugal passierten viele Migranten einen über die Ausläufer der Pyrenäen sich erstreckenden Fluchtweg vom französischen Dorf Banyuls-sur-Mer hin zum spanischen Grenzort Portbou.
Die letzte Etappe seiner Flucht vor den Nationalsozialisten führte auch Walter Benjamin über diese Route. In Portbou angelangt, wo ihm die spanischen Behörden die Weiterreise verweigern, nimmt Walter Benjamin sich in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 das Leben.
Der Künstler Christoph Korn ist den Fluchtweg über die Pyrenäen noch einmal gegangen. Als Werkzeuge nahm er mit: ein Mikrophon, eine Videokamera und Walter Benjamins Text »Über den Begriff der Geschichte«.
Mit dem Mikrophon nahm er seine Wanderung auf und sprach dabei über die gesamte Dauer des gut zwölf Stunden dauernden Fußwegs hinweg, in regelmäßigen Abständen über eine zeitliche Struktur organisiert, die zwanzig Texte aus Walter Benjamins Fragment gebliebenem Werk.
Zusätzlich realisierte Christoph Korn zwanzig Videoansichten, die jedem Hörbild und jedem Text zugeordnet wurden. Während er die Hörbilder im Bewegungsvorgang aufnahm, folgen die Filmsequenzen einer Ästhetik der festen statischen Kameraeinstellung. Im Anschluss an eine im Gehen eingesprochene These wurden die Videos jeweils »nach hinten gerichtet« aufgenommen. Diese Blickrichtung auf den schon beschrittenen Weg verweist auf Walter Benjamins geschichtsphilosophische »These IX« und seine Interpretation von Paul Klees Gemälde »Angelus Novus«.
Jedem zweitem Film ist auf der Tonspur ein Sinuston eingearbeitet.Die Hörbilder und Videoansichten haben jeweils eine Dauer von fünf Minuten. Der Installation liegt Walter Benjamins Text in der Druckfassung von 1942 und unter dem damaligen Titel »Geschichtsphilosphische Reflexionen« zugrunde, herausgegeben von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Die insgesamt zehn Sinustöne in den Videoansichten entsprechen in ihrer Tonhöhe den ersten zehn Tönen des Kirchenlieds »Herr, ich glaube fest an Dich«.
Produktion: Südwestrundfunk/Hörspiel 2014
Dramaturgie/Redaktion: Manfred Hess
Website: Stefan Hartmann, wemove digital solutions
EINGEDENKEN
20 Texte, 20 Hörbilder, 20 Videoansichtenwww.eingedenken.de
Auf der Flucht vor den Nazis in Richtung Portugal passierten viele Migranten einen über die Ausläufer der Pyrenäen sich erstreckenden Fluchtweg vom französischen Dorf Banyuls-sur-Mer hin zum spanischen Grenzort Portbou.
Die letzte Etappe seiner Flucht vor den Nationalsozialisten führte auch Walter Benjamin über diese Route. In Portbou angelangt, wo ihm die spanischen Behörden die Weiterreise verweigern, nimmt Walter Benjamin sich in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 das Leben.
Der Künstler Christoph Korn ist den Fluchtweg über die Pyrenäen noch einmal gegangen. Als Werkzeuge nahm er mit: ein Mikrophon, eine Videokamera und Walter Benjamins Text »Über den Begriff der Geschichte«.
Mit dem Mikrophon nahm er seine Wanderung auf und sprach dabei über die gesamte Dauer des gut zwölf Stunden dauernden Fußwegs hinweg, in regelmäßigen Abständen über eine zeitliche Struktur organisiert, die zwanzig Texte aus Walter Benjamins Fragment gebliebenem Werk.
Zusätzlich realisierte Christoph Korn zwanzig Videoansichten, die jedem Hörbild und jedem Text zugeordnet wurden. Während er die Hörbilder im Bewegungsvorgang aufnahm, folgen die Filmsequenzen einer Ästhetik der festen statischen Kameraeinstellung. Im Anschluss an eine im Gehen eingesprochene These wurden die Videos jeweils »nach hinten gerichtet« aufgenommen. Diese Blickrichtung auf den schon beschrittenen Weg verweist auf Walter Benjamins geschichtsphilosophische »These IX« und seine Interpretation von Paul Klees Gemälde »Angelus Novus«.
Jedem zweitem Film ist auf der Tonspur ein Sinuston eingearbeitet.Die Hörbilder und Videoansichten haben jeweils eine Dauer von fünf Minuten. Der Installation liegt Walter Benjamins Text in der Druckfassung von 1942 und unter dem damaligen Titel »Geschichtsphilosphische Reflexionen« zugrunde, herausgegeben von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Die insgesamt zehn Sinustöne in den Videoansichten entsprechen in ihrer Tonhöhe den ersten zehn Tönen des Kirchenlieds »Herr, ich glaube fest an Dich«.
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