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Tanzt!

»Wow! Wir sind jetzt Teil eines Kunstwerks«. Die Ausstellung bietet Raum für die Auseinandersetzung mit Performances und Tanz auf verschiedenste Art und Weise.
© ZKM | Karlsruhe 2012, Foto: Felix Grünschloß
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Workshopintervention: Karlsruher Schulklasse tanzte gemeinsam mit KünstlerInnen während der Ausstellung »Moments. Eine Geschichte der Performance in 10 Akten«

VON ANNA DONDERER

Das ungewöhnlichen Ausstellungsprojekt »Moments. Eine Geschichte der Performance in 10 Akten«, das bis Ende April im ZKM | Museum für Neue Kunst zu sehen war, bot jede Menge Raum für die Auseinandersetzung mit Performances und Tanz auf verschiedenste Art und Weise. Aktive Teilnahme war im Ausstellungsprojekt inbegriffen – dennoch ist dies eine besondere Herausforderung für die Kunstvermittlung. Eine Beobachtung von Anna Donderer, Museumspädagogin.

Wir haben uns einiges vorgenommen für den heutigen Workshop mit der internationalen Vorbereitungsklasse der Gutenbergschule Karlsruhe. Zum zweiten Mal von insgesamt vier Terminen besucht die Klasse mit SchülerInnen aus unterschiedlichsten Ländern im Alter von acht bis 15 Jahren die Ausstellung »Moments. Eine Geschichte der Performance in 10 Akten« im ZKM | Museum für Neue Kunst. Jedes Mal können die SchülerInnen wieder auf Entdeckungsreise gehen und nach den Neuerungen im Ausstellungsraum suchen. »Moments« ist eine Ausstellung »in progress«, die sich über einen Zeitraum von acht Wochen kontinuierlich verändert. Die Aneignung, Um- und Neuinterpretation vergangener Performances ist der thematische Schwerpunkt und diese Vorgänge werden live im Ausstellungsraum erforscht uns ausgeführt.

Jede Gruppe der  SchülerInnen wird heute einen Stop-Motion Film produzieren. Sehr abstrakt, nur mit weißen Linien und Kreisen die überall auf dem Boden verteilt sind, werden Wege gefunden eines der ‚Performance-Kunstwerke’ der 1960er-Jahre neu zu interpretieren. Gerarbeitet wird mit Papier , das mittels Stop-Motion Technik in Bewegung kommt. Jede Menge zu tun, mit 20 SchülerInnen in nur drei Stunden.

Zeitgleich planen, unbemerkt von uns die TeilnehmerInnen des künstlerischen Labors um Boris Charmatz den Versuch eines Re-enactments des Werkes »City Dance« von Anna Halprin. Sie hat um das Jahr 1979 in San Francisco vier solcher City Dances veranstaltet. Die damalige Bevölkerung war schockiert von der Ermordung des Bürgermeisters George Moscone und dem Stadtrat Harvey Milk. Genau in dieser politisch brisanten Zeit, als eine Art friedliche Gegenbewegung lud Halprin die Bevölkerung ein, sich an verschiedenen Orten der Stadt einzufinden und dort zu tanzen. Die Performerin schuf damit ein Gemeinschaftsgefühl unter den BürgerInnen und versuchte die Stadt wieder zu versöhnen.

Die SchülerInnen kehren endlich aus der Pause zurück, wir wollen schnell weiterarbeiten in Sachen Stop-Motion-Technik. Doch plötzlich beginnen die KünstlerInnen im Ausstellungsraum laut zu lachen und zu tanzen – die Schüler bleiben verdutzt stehen. Einige blicken verwirrt, andere lauschen belustigt dem Aufbegehren der KünstlerInnen. Ihre Aufmerksamkeit für ihre Arbeit am Film ist verschwunden. Die ersten Mutigen beginnen zögerlich mit zu wippen und fangen bald an zu tanzen. Ein Junge schnappt sich die Gitarre des Komponisten Burkhard Stangl und »Smoke on the water« erklingt, während der Choreograf und Kurator Boris Charmatz mit einem anderen aus der Klasse die Schuhe, Socken und Mütze tauscht.

Etwas später finden sich alle KünstlerInnen und SchülerInnen in einem Kreis zusammen und verstummen: »Was macht ihr da?« – »Hmmm – wir meditieren«,  antwortet die Tänzerin und Chroregrafin Christine de Smedt. Das versteht der Schüler Phil Parker und nimmt eine Meditationshaltung ein und raunt ein »Ohhhhmm«. Alle stimmen ein.

Die Impulse der SchülerInnen bestimmen die Handlung der Gruppe mit. Ein echter »ZKM Dance« ist entstanden. Kunstvermittlerin Fanny Kranz und ich sind glücklich, die SchülerInnen sind Teil der Ausstellung geworden. Sarah, eine Schülerin merkt an: »Wow! Wir sind jetzt Teil eines Kunstwerks«. Unser Zeitplan ist zwar dahin, aber die Erfahrung und Auseinandersetzung mit Performance, die die SchülerInnen in diesen Workshop gemacht haben, unbezahlbar.

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