Ulrike Rosenbach

Ulrike Rosenbachs umfangreiches Werk ist ein Inbegriff für die Geschichte der Performance- und Videokunst. Seit den 1970er-Jahren konzentrierte sie sich auf den weiblichen Körper als Schnittstelle zwischen Natur, Kultur und Technologie, leistete Pionierarbeit in der (öko-)feministischen Performance-Praxis. Aus dem Spannungsverhältnis zwischen der Live-Performance und der Aufzeichnung auf Video entstanden wiederum oft neue Installationen und Videoarbeiten. 

Die Geschichte der Performance wurde oft als unmittelbare und zeitliche Erfahrung eines Ereignisses mit dem Zuschauenden als Zeugen beschrieben. Rosenbach, und damit auch diese Monografie, weicht von der Vorstellung des „Zeugen“ als Dokumentarist der Live-Performance ab und untersucht, wie die verschiedenen Medien, in denen die Künstlerin arbeitet – Performance, Video, Skulptur, Installation, Fotografie, Zeichnung – mit ihrer Performance-Praxis in Beziehung stehen, sie kanalisieren und als materielle Zeugen fungieren. 

Eine generationenübergreifende und internationale Gruppe von Wissenschaftler:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen, Kurator:innen und Kritiker:innen untersucht diese Frage des Zeugenseins und hebt dabei die Linien in Rosenbachs fünf Jahrzehnte währender Praxis hervor.