Amazonas
Musiktheater in drei Teilen
Am Amazonas entscheidet sich ein Stück globaler Zukunft: Täglich werden gigantische Flächen des weltgrößten Regenwalds durch Brandrodung für Viehzucht, Energie- und Rohstoffgewinnung zerstört – mit dramatischen Folgen für das Klima weltweit. Diese bedrohliche Entwicklung wurde zum Ausgangspunkt für ein internationales Kunstprojekt: »Amazonas – Musiktheater in drei Teilen« verbindet Medienkunst, Musiktheater, Technologie und Wissenschaft zu einem künstlerischen Ganzen und wirft einen nie dagewesenen Blick auf die amazonische Welt.
Mit dem amazonischen Urwald schwindet der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und die Heimat der indigenen Bevölkerung Brasiliens. 33.000 Yanomami leben als eine der größten indigenen Gruppen Südamerikas im Grenzgebiet von Brasilien und Venezuela. Gemeinsam mit ihnen entwickeln europäische und brasilianische Medienkünstler, Komponisten, Soziologen und Anthropologen seit 2006 das Konzept für »Amazonas – Musiktheater in drei Teilen«. Bei dem multimedialen Musiktheaterprojekt, einer Koproduktion des Goethe-Instituts, der Münchener Biennale, des ZKM | Karlsruhe, des SESC São Paulo, der Hutukara Associação Yanomami und des Teatro Nacional de São Carlos, wurden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und die indianische Kosmologie und Spiritualität gleichermaßen einbezogen werden
In drei Teilen« fächert das Musiktheater die Aspekte des »amazonischen Schmerzes« (Peter Sloterdijk) und der amazonischen Zukunft mit allen virtuellen und multimedialen Möglichkeiten des modernen Musiktheaters auf. Die drei künstlerisch selbständigen Teile stehen für drei Arten des Blicks auf die Amazonas-Geschichte. Das ZKM konzipierte und realisierte den 3. Teil unter dem Titel »In Erwartung der Tauglichkeit einer rationalen Methode zur Lösung des Klimaproblems«.
1. Teil | »Tilt« | Musik: Klaus Schedl |
2. Teil | »Der Einsturz des Himmels« | Musik: Tato Taborda |
3. Teil | »In Erwartung der Tauglichkeit einer rationalen Methode zur Lösung des Klimaproblems« | Musik/Konzept: Ludger Brümmer, Peter Weibel |
Veranstaltungen | ||
7. Mai 2010 | Amazonien und Musiktheater. Eine Herausforderung | 12. Münchner Biennale, Reithalle München |
8. Mai 2010 | Uraufführung Deutschland Weitere Aufführungen 9.–12. Mai 2010 | 12. Münchner Biennale, Reithalle München |
9. Mai 2010 | Interdisziplinäres Symposium Zur Begrüßung: Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts »Der klagende Orpheus« – ein Dialog Siegfried Mauser im Gespräch mit Peter Sloterdijk Podiumsdiskussion mit Siegfried Mauser, Michael Scheidl, Regisseur Teil I+II, Peter Sloterdijk und Peter Weibel, Leiter des ZKM, Moderation: Peter Ruzicka | Bayerische Akademie der Schönen Künste, München |
29.–30. Mai 2010 | Aufführung einzelner Teile des Musiktheaters | Operadays Rotterdam, Rotterdamse Schouwburg |
21. Juli 2010 | Uraufführung Brasilien Weitere Aufführungen: 22.–25. Juli 2010 | SESC São Paulo |
4. Oktober 2010 | Uraufführung Portugal Weitere Aufführungen: 5.–8. Oktober 2010 | Lissabon |
25.–27. April 2013 | Uraufführung Österreich (»Tilt!«und »Der Einsturz des Himmels«) Veranstalter: netzzeit Wien | Museumsquartier Halle E., Wien |
Mitwirkende
- Konzept, Text und Inszenierung: Peter Weibel
- Musik und Klanggestaltung: Ludger Brümmer, Institut für Musik und Akustik
- Bild: Bernd Lintermann, Institut für Bildmedien
- Projektleitung: Christiane Riedel
- Dramaturgie, Projektkoordination: Julia Gerlach
- Leitung: Bühnentechnik und Licht Manuel Weber
- Klangregie: Sebastian Schottke
- Echtzeit-Klangumgebung: Jens Barth, Götz Dipper, Sebastian Schottke, Holger Stenschke
- Entwicklung Bühnenprojektion: Nikolaus Völzow
- Entwicklung Interaktiver Tisch: Matthias Wölfel
- Entwicklung Gesichtsanimation: Martin Schmidt
- Video: Christina Zartmann, Moritz Büchner
- Mitarbeit visuelle Gestaltung: Stewart Smith
- Electric Fish: José Wagner Garcia
- Regieassistenz, Abendspielleitung: Jan Gerigk
- Szenische Einstudierung (Konferenz): Jochen Strodthoff
- Musikalische Einstudierung: Heinz Friedl
- Kostüm: Alexa Pollmann, Hellen Oni
- Assistenz Projektkoordination: Julia Gottschalk
- Assistenz Bühnentechnik, Licht :Max Bäßler
- Assistenz Ton: Anton Kossjanenko, Carsten Tradowsky
- Assistenz Video: Birgit Benkö, Fabiana Calignano
- Recherche: Dominika Szope
DarstellerInnen
- Nuno Dias: Vokalist
- Moritz Eggert: Schamane, Vokalist
- Katia Guedes: Vokalistin
- Sven Hussock: Conferencier
- Christian Kesten: Ökonom, Vokalist
- Mafalda de Lemos: Wissenschaftlerin, Vokalistin
- Joåo Cipriano Martins: Vokalist
- Phil Minton: Vokalist
- Jochen Strodthoff: Politiker
- Christian Zehnder: Vokalist
Dank
Bei den Recherchen der Inhalte für den am ZKM entwickelten Teil des Musiktheater Amazonas waren uns zahlreiche Wissenschaftler und Institutionen mit Rat und Tat behilflich.
In langen Interviews erklärten uns die Wissenschaftler die naturwissenschaftlichen und politischen Zusammenhänge am Amazonas. Außerdem trugen sie mit Fotos, Abbildungsmaterial und Tonaufnahmen zu dem großen Fundus an Datenmaterial bei, das für die mediale Umsetzung angestrebt war. Viele Bildgeber stellten uns ihr Material zudem kostenfrei zur Verfügung. Außerdem standen uns die Projektpartner in Brasilien mit vielen sehr hilfreichen inhaltlichen Anregungen zur Seiten. Ihnen allen möchten wir sehr herzlich danken.
Wissenschaftliche Unterstützung
Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (Dr. Imme Scholz), Greenpeace (Martin Kaiser), Karlsruhe Institut für Technologie (PD. Dr. Axel Schaffer), Max-Planck-Institut für Chemie Mainz (Prof. Dr. Meinrat O. Andreae), Potsdam Institute for Climate Impact Research (Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Dr. Veronika Huber), Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (Dr. Manfred Verhaagh)
Impressum
- Projektleitung
- Projektleitung
- künstlerische Leitung
Mitwirkende
Kooperationspartner
- Münchener Biennale — Internationales Festival für Neues Musiktheater
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
- Goethe-Institut, München und São Paulo
- SESC São Paulo
- Teatro Nacional de São Carlos, Lissabon
- HAY – Yanomami-Organisation Hutukara
Die Multimediaoper ist Teil des weltweiten Schwerpunkts »Kultur und Klimawandel« des Goethe-Instituts.
Sponsoren
EU-Förderprogramm: Kultur
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