on-the-fly: Gaia Leandra

»Necrobiopsi« ist die Videopräsentation der Performance »Bioxeno«, einem Biokunstprojekt, das verschiedene Werkzeuge, Praktiken, Techniken und Disziplinen erforscht, um neue Narrative an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst zu schaffen. Warum maßen sich die Menschen an, eine kranke Erde zu heilen? Warum ziehen sie nicht die Vision eines Planeten in Betracht, der sich um uns kümmert? Nur ein Gleichgewicht ermöglicht das menschliche Überleben. Wir Menschen zerstören die Erde nicht. Es ist unsere Lebensweise, die große Mengen an Abfall erzeugt und unseren Planeten verändert. Der Planet mutiert. Er passt sich an. Aus all seinen Zyklen. Von unseren cyanobakteriellen Vorfahren, die eine sauerstoffhaltige Atmosphäre erzeugten, bis hin zur Lungenatrophie der menschlichen Physiologie. Wir unterschätzen die unsichtbare Mikrowelt, die Organismen, die uns umgeben, die wir sind und die wir in unserem Körper haben und deren Gleichgewicht die Bedingungen für unser Überleben schafft. Das Wohl des Menschen, wie das des gesamten Ökosystems, liegt ebenfalls in dieser unsichtbaren Mikrowelt, die uns durchdringt und erhält. »Necrobiopsi« ist eine Zukunft ohne Menschen, in der ich-getriebenes Frönen die Ursache für deren Aussterben ist. Eine Erzählung, in der die Überreste der menschlichen Zellen und ihrer Physiologie von den Protoctisten phagozytiert wurden. Es ist die Entstehung von Meta-Menschen als eine Form von künstlicher Intelligenz, Organismen ohne Geschlecht, ohne Dualismus, ohne Dichotomie, sondern als genetisch Nekrophile, irdische Aliens, wandelnde Gemeinschaften.