Ausstellung
Exit_Ausstieg aus dem Bild
Fr, 14.01. – Mo, 03.10.2005
© ZKM | Karlsruhe
Mit der Eröffnung der Ausstellung »EXIT_Ausstieg aus dem Bild« am 13. Januar 2005 präsentiert sich das in das ZKM reintegrierte Museum für Neue Kunst. Die erste thematische Sammlungsausstellung zeigt bis zum 14. August 2005 Werke aus den Beständen der Sammlungen Boros, FER, Froehlich, Grässlin, Weishaupt und derjenigen des ZKM (ehemals Museum für Gegenwartskunst, Karlsruhe). Bei der Ausstellung »EXIT« handelt es sich nicht um eine disparate und heterogene Präsentation von Privatsammlungen wie dies oftmals in anderen Häusern üblich ist, sondern um eine Ausstellung, die auf überzeugende Weise und auf höchstem Niveau wissenschaftlichen und museologischen Standards genügt. Der Reichtum der Werke, die uns die Privatsammler dankenswerter Weise zur Verfügung stellen, erlaubt dem ZKM | Museum für Neue Kunst Inkunabeln der Kunstgeschichte bis zur Gegenwartskunst in einer kohärenten und beziehungsreichen Darstellung zu zeigen.
Die in inhaltlichem Bezug zu der zurückliegenden kulturgeschichtlichen »Iconoclash«-Ausstellung des ZKM stehende Übersichtsschau »EXIT« beleuchtet einen vielschichtigen und spannenden Aspekt der westlichen Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: den Ausstieg aus dem Bild.
Am Ende der fünfziger Jahre - die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges halten bei den Künstlern an - zeichnet sich eine grundsätzliche Irritation und radikale Infragestellung überlieferter sozialer sowie künstlerischer Werte ab. Kunst wird zunehmend zur „Antwort auf Wirklichkeit“ (Laszlo Glozer).
Auf der Suche nach neuen Mythen konnte die überkommene Form des Bildes allein nicht länger als Träger von Botschaften funktionieren. Der Bildträger musste zunächst beschädigt, zerstört oder negiert werden, um danach eine Ausdehnung und mediale Grenzüberschreitung zu erfahren. Das Medium selbst wurde schließlich zum Träger von Botschaften.
Den Ausstieg aus dem Bild haben bereits zahlreiche Künstler der Moderne wie beispielsweise Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian vorbereitet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Maler der jüngeren Generation ihre Bildinhalte weiter geometrisiert oder reduziert. Lucio Fontana begann seine monochromen Bilder aufzuschlitzen um seine Auffassung von Raum zu verdeutlichen. Weitere künstlerische Angriffe auf Bilder folgten. Die Vielfalt der verwendeten Materialien nahm zu, vor allem solche, die bis dahin als nicht kunstwürdig galten, wie Alltagsgegenstände oder auch Müll. Über das klassische Bildformat hinaus wurde die Entkopplung von Botschaft und Bild auf den Körper des Künstlers, auf Objekte der Lebenswelt, Schrift oder Licht ausgedehnt; darüber hinaus begannen sich Performances und Happenings in Kunstkreisen zu etablieren. Der Ausstieg bzw. die Überwindung des Bildes war gelungen.
Anhand wichtiger künstlerischer Positionen zu diesem Paragone der zweiten Moderne zeigt das ZKM | Museum für Neue Kunst einen chronologischen Überblick über die Infragestellung überkommener Bilddefinitionen und die Entwicklung des Wettstreits verschiedener Medien, sowie den Widerhall dieser wichtigen Phase durch Künstler in den achtziger und neunziger Jahren bis hinein in die unmittelbare Gegenwart.
Unter verschiedenen thematischen Aspekten wird der Betrachter durch die Ausstellung geführt und erfährt dabei – teilweise audiovisuell – die »De-Auratisierung« der Kunst vom Ende der fünfziger Jahre an bis heute. Themenbereiche sind neben der Demystifikation des Bildes die Ausdehnung des Bildinhaltes in den Raum, die Interdisziplinarität von Malerei, Schrift, Musik etc. oder Gesellschaftskritik.
Dokumentarisch unterfüttert wird »EXIT_Ausstieg aus dem Bild« durch die Übernahme der Ausstellung »Ganz am Anfang. Richter, Polke, Lueg & Kuttner« vom Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (ZADIK), Köln, in der Briefe und Fotomaterialien gezeigt werden.
Die in inhaltlichem Bezug zu der zurückliegenden kulturgeschichtlichen »Iconoclash«-Ausstellung des ZKM stehende Übersichtsschau »EXIT« beleuchtet einen vielschichtigen und spannenden Aspekt der westlichen Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: den Ausstieg aus dem Bild.
Am Ende der fünfziger Jahre - die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges halten bei den Künstlern an - zeichnet sich eine grundsätzliche Irritation und radikale Infragestellung überlieferter sozialer sowie künstlerischer Werte ab. Kunst wird zunehmend zur „Antwort auf Wirklichkeit“ (Laszlo Glozer).
Auf der Suche nach neuen Mythen konnte die überkommene Form des Bildes allein nicht länger als Träger von Botschaften funktionieren. Der Bildträger musste zunächst beschädigt, zerstört oder negiert werden, um danach eine Ausdehnung und mediale Grenzüberschreitung zu erfahren. Das Medium selbst wurde schließlich zum Träger von Botschaften.
Den Ausstieg aus dem Bild haben bereits zahlreiche Künstler der Moderne wie beispielsweise Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian vorbereitet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Maler der jüngeren Generation ihre Bildinhalte weiter geometrisiert oder reduziert. Lucio Fontana begann seine monochromen Bilder aufzuschlitzen um seine Auffassung von Raum zu verdeutlichen. Weitere künstlerische Angriffe auf Bilder folgten. Die Vielfalt der verwendeten Materialien nahm zu, vor allem solche, die bis dahin als nicht kunstwürdig galten, wie Alltagsgegenstände oder auch Müll. Über das klassische Bildformat hinaus wurde die Entkopplung von Botschaft und Bild auf den Körper des Künstlers, auf Objekte der Lebenswelt, Schrift oder Licht ausgedehnt; darüber hinaus begannen sich Performances und Happenings in Kunstkreisen zu etablieren. Der Ausstieg bzw. die Überwindung des Bildes war gelungen.
Anhand wichtiger künstlerischer Positionen zu diesem Paragone der zweiten Moderne zeigt das ZKM | Museum für Neue Kunst einen chronologischen Überblick über die Infragestellung überkommener Bilddefinitionen und die Entwicklung des Wettstreits verschiedener Medien, sowie den Widerhall dieser wichtigen Phase durch Künstler in den achtziger und neunziger Jahren bis hinein in die unmittelbare Gegenwart.
Unter verschiedenen thematischen Aspekten wird der Betrachter durch die Ausstellung geführt und erfährt dabei – teilweise audiovisuell – die »De-Auratisierung« der Kunst vom Ende der fünfziger Jahre an bis heute. Themenbereiche sind neben der Demystifikation des Bildes die Ausdehnung des Bildinhaltes in den Raum, die Interdisziplinarität von Malerei, Schrift, Musik etc. oder Gesellschaftskritik.
Dokumentarisch unterfüttert wird »EXIT_Ausstieg aus dem Bild« durch die Übernahme der Ausstellung »Ganz am Anfang. Richter, Polke, Lueg & Kuttner« vom Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels (ZADIK), Köln, in der Briefe und Fotomaterialien gezeigt werden.
Impressum
- Kurator/in
- Kurator/in
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Team
Rainer Gabler (Technische Mitarbeit)
Roland Haas (Technische Mitarbeit)
Martin Häberle (Technische Projektleitung)
Marianne Meister (Registrarin)
Organisation / Institution
ZKM | Museum für Neue Kunst
Begleitprogramm