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Veranstaltung

Femmes4Music

Virtuosinnen der modernen Musik

So, 20.11. – So, 11.12.2022

Sun, November 20, 2022 – Sun, December 11, 2022

© Maarit Kytöharju © Steven Pisano / 2018 CC BY 2.0 https://www.flickr.com/photos/stevenpisano/15804295168/, Linzenz: https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode © Bill Keefrey © Andrew Bogard (v.l.n.r.)
Ort
Online

In der zeitgenössischen Musik sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert und bekommen längst nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen zusteht. Mit dem Digitalfeature »Femmes4Music« stellt das ZKM | Karlsruhe im Rahmen von »Female Perspectives. Mehr Sichtbarkeit für weibliche Kunst« daher an vier Sonntagen jeweils eine herausragende Komponistin von international großem Renommee vor.

In ihrer Studie »Equality & Diversity in Concert Halls« analysierte die gemeinnützige britische Stiftung DONNE die Gleichberechtigung und Diversität in 100 Orchestern aus weltweit 27 Ländern innerhalb der Spielzeit 2020–21. Das Ergebnis spricht Bände: von 4.857 Konzerten beinhalteten nur 556 Kompositionen von Frauen, was einem prozentualen Anteil von 11,45 % entspricht. In allen untersuchten Konzerten kamen insgesamt 14.747 Kompositionen zur Aufführung. Lediglich 737 davon stammten aus der Feder von Frauen, was wiederum einen Anteil von 5 % ergibt.

Um diesem unhaltbaren Ergebnis entgegenzuwirken, präsentiert das ZKM mit »Femmes4Music« im Online-Format vier innerhalb des deutschen Sprachraums weniger bekannte, zwischen den 1940ern und 1960er geborene Komponistinnen und Musikerinnen, deren Werke international höchste Anerkennung genießen. Teil des Formates sind eigens verfasste Biografien, Interviews sowie ein kuratiertes Musikprogramm.

Zu den vorgestellten Frauen der Veranstaltungsreihe gehören die US-amerikanische Komponistin Meredith Monk, die ebenfalls aus den USA stammenden Komponistinnen Jennifer Higdon und Ellen Taaffe Zwilich sowie die finnische Komponistin Kaija Saariaho.

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Programm

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    20.11.: Meredith Monk

    Meredith Monk (* 1942, New York, Vereinigte Staaten) zählt zu den weltweit einflussreichsten und bedeutendsten Künstler:innen der Gegenwart. Ihr Repertoire umfasst Solostücke für Stimme mit und ohne Begleitung, Instrumentalarbeiten, Ensemblearbeiten, Bühnenwerke, filmische Arbeiten und Performances. Monks Arbeit beeinflusste beispielsweise Björk, weswegen sie sich auch als »ästhetische Mutter von Björk« sieht, die wiederum Monks Song »Gotham Lullaby« aus deren 1981er-Soloalbum »Dolmen Music« in Zusammenarbeit mit dem Brodsky Ensemble interpretierte. Sie ist Trägerin der »Nation Medal of Arts«, der höchsten Auszeichnung für künstlerische Leistungen der USA, die ihr 2014 von Barack Obama verliehen wurde. Neben unzähligen weiteren Auszeichnungen erhielt sie zehn Mal die Ehrendoktorwürde. Zu Ehren ihres 80. Geburtstags erscheint Ende 2022 eine CD-Box, die alle ihre Vokalstücke beinhaltet. 

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    27.11.: Kaija Saariaho

    Kaija Saariaho (* 1952, Helsinki, Finnland, † 2. Juni 2023, Paris, Frankreich) studierte unter anderem am IRCAM im Centre Pompidou in Paris und beschäftigte sich dort mit algorithmischer Komposition und elektronischer Klangsynthese sowie mit Akustik und Psychoakustik sowie der Arbeit mit Tonband und Live-Elektronik. Ihr Gesamtwerk ist so umfassend wie vielseitig. Neben Orchesterwerken enthält es Kammermusikwerke, Solowerke für unterschiedliche Instrumente, elektroakustische Werke, Chorwerke und nicht zuletzt eine Anzahl an Opern. 2011 erhielt sie einen Grammy für ihre Oper »L’amour de loin« in der Kategorie Best Opera Recording. Saariahos Werk »Semafor«, ein Kompositionsauftrag der Carnegie Hall, feierte im April dieses Jahres Weltpremiere. Zu Ehren ihres 70. Geburtstages erstellen klassische Musiker:innen aus Finnland momentan eine historisch orientierte, von Saariahos Musik inspirierte Kollaborationsarbeit. Im Rahmen dieser Kollaboration findet im Herbst 2022 eine finnlandweite Veranstaltungsreihe statt.

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    04.12.: Ellen Taaffe Zwilich

    Ellen Taaffe Zwilich (* 1939, Miami, Vereinigte Staaten) setzt in mehrerlei Hinsicht prägende Akzente. Sie promovierte 1975 als erste Frau an der Juilliard School und erhielt 1983 als erste Frau den Pulitzer-Preis für Musik. Zudem ist sie die erste Komponistin, die 1995 eine Residenz an der Carnegie Hall zugesprochen bekommt und diese Position bis 1999 innehat. Pierre Boulez, 2011 mit dem ZKM Giga-Hertz-Hauptpreis für elektronische Musik ausgezeichnet, führte ihr Werk »Symposium« mit dem Juilliard Symphony Orchestra 1975 auf und verhalf ihr somit zu internationaler Anerkennung. Taaffe Zwilichs Repertoire beinhaltet Stücke für Kammerensembles, Vokalensembles, Chöre und Orchester, wobei ihr musikalisch-ästhetisches Werkzeug von zerklüfteten, atonalen Harmonien bis zu sanfteren Melodien mit einfacheren Strukturen reicht. Das Gramophone Magazine listet sie im August 2022 in einem Artikel über die zehn Komponistinnen auf, die man unbedingt gehört haben muss.

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    11.12.: Jennifer Higdon

    Jennifer Higdon (* 1962, Brooklyn / New York, Vereinigte Staaten) genießt einen Ruf als technische Meisterin. Von der Washington Post wird sie als »versierte, sensible Komponistin mit einem scharfen Gehör, einem angeborenen Sinn für Form und einer großzügigen Prise reinem Esprit gepriesen«. Ihr Werk deckt verschiedene Genres ab und reicht von orchestralen und kammermusikalischen Stücken über Bläserensembles bis hin zu vokalen, choralen Stücken und Opern. Oftmals verarbeitet sie einzelne experimentelle, avantgardistische Akzente, die sie dann meist in traditionelle Strukturen und Klangwelten einbindet. Jennifer Higdon erhielt drei Grammys in der Kategorie Best Contemporary Classical Composition.

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Initiator Peter Weibel erklärt seine Idee zum Digitalfeature wie folgt:
»Der Konzertbetrieb verengt sich, besonders nach der Pandemie, immer mehr auf männliche Maestri der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts. Auch die berühmte kanonische Edition ‚Masters of Music‘ enthält nur Männer. In Wirklichkeit aber zeichnet sich das zeitgenössische Musikschaffen durch ein außerordentlich polyphones Spektrum aus, in dem auch die musikalischen Stimmen von Frauen ihre gebührende Achtung finden. Allerdings passiert dies unbemerkt von weiten Teilen der Öffentlichkeit, weil die zuständigen Institutionen ihre Aufgabe und ihre Pflicht der Vermittlung nicht erfüllen, beispielsweise das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland.

Das ZKM hat seit seiner Gründung dem Medium Musik eine ganze Abteilung gewidmet und in zahlreichen Publikationen, DVDs, Aufführungen und Residenzprogrammen die äußersten Ränder musikalischer Reisen gefördert und hunderten von Komponist:innen die Chance gegeben, ihre Werke zu verwirklichen. Ein Höhepunkt dieses Bestrebens ist die digitale Veranstaltungsreihe ‚Femmes4Music‘, mit der das ZKM Komponistinnen präsentiert, die schon längst Teil der Edition ‚Masters of Music‘ hätten sein müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird das ZKM wieder zu einem Sender, der den vier ‚Maestre di Musica‘ ein Auditorium bietet.«

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