Tony Oursler
Geburtsjahr, Ort
Rolle am ZKM
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Biografie
Tony Oursler studierte am Rockland Community College, Suffern, New York, und legte 1979 den Bachelor of Fine Arts am California Institute for the Arts, Valencia, ab. Zur Zeit lehrt er am Massachusetts College of Art in Boston. Er lebt in Boston.
Nach Anfängen in der Malerei beginnt Oursler 1975, Videobänder aufzunehmen, für die er selbst Bühnenbilder herstellt. Seit der Mitte der achtziger Jahre entstehen Videoskulpturen. Bei seinen Versuchen, das Bild von der Leinwand zu lösen, entwickelt er die Technik, mit kleinen Videoprojektoren Bilder auf Objekte zu projizieren. Ab 1989 stellt er aus Kleidungsstücken die sogenannten »Dummies« und »Dolls« her, die anstelle eines Gesichtes einen Monitor oder ein weißes Kissen besitzen. In seinen Videoinstallationen wird auf das Kissen ein sprechendes oder auch nur wimmerndes Menschengesicht projiziert. Für die Produktion dieser Videos arbeitet Oursler mit Schauspielern, vor allem mit Tracy Leipold, und Laiendarstellern zusammen. Figuren, Gesichter und Körperteile werden auch auf andere Objekte projiziert. Ein
weiterer Werkkomplex besteht aus den Wandobjekten »Poisoned Candies«, stark vergrößerten Verpackungen von Kaugummis, Bonbons und Getränken, sowie aquarellierten Zeichnungen von Verpackungen aus der Foto-, Pharma- und Genussmittelindustrie. Oursler thematisiert menschliche Wünsche, Träume und Ängste sowie den Einfluss der Massenmedien auf die Psyche des Menschen.
Einzelausstellungen (Auswahl)
1981 University Art Museum, Berkeley; »Video Viewpoints«, The Museum of Modern Art, New York
1982 Walker Art Center, Minneapolis; »Complete Works«, The Kitchen Center for Music, Video and Dance, New York
1986 »Sphères d'influence«, Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
1988 »Tony Oursler's Work«, Le Lieu, Québec
1991 »Dummies, Hex Signs, Watercolours«, The Living Room, San Francisco
1993 »White Trash and Phobie«, Centre d'Art Contemporain, Genf, anschließend Kunstwerke, Berlin
1994 »System for Dramatic Feedback«, Portikus, Frankfurt/M, anschließend Centre d'Art Contemporain, Genf
1995 »Tony Oursler: Video Installations, Objects, Watercolors«, Musée d'Art Moderne, Straßburg, anschließend Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
1997 »Judy«, Institute of Contemporary Art, Philadelphia
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1984 »Het Lumineuze Beeld«, Stedelijk Museum, Amsterdam
1987 »L'époque, la mode, la morale, la passion«, Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris; »Aspects of media: Video«, Department of Video/Art Advisory Service of the Museum of Modern Art for Johnson & Johnson, New York; documenta VIII, Kassel
1988 »BiNationale«, The Institute of Contemporary Art, Museum of Fine Arts, Boston, und Kunsthalle Düsseldorf, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Kunsthalle Bremen, Stuttgart
1989 Biennial Exhibition, Whitney Museum of American Art, New York; »Video-Skulptur retrospektiv und aktuell 1963-89«, Kölnischer Kunstverein, Köln, anschließend Kongresshalle Berlin, Kunsthaus Zürich
1992 documenta IX, Kassel
1993 3. International Biennale in Nagoya - Artec '93, Nagoya City Art Museum, Nagoya
1995 3. Biennale de Lyon, Lyon
1996 »Matthew Barney, Tony Oursler, Jeff Wall«, Sammlung Goetz, München; »Sex and Crime«, Sprengel Museum Hannover
1997 »Anatomy of Space/Time«, Kobe Fashion Museum, Kobe; »The Digital Video Wall«, Rockefeller Center, New York; »Scream and Scream Again«, The Irish Museum of Modern Art, Dublin; documenta X, Kassel; »Skulptur. Projekte in Münster 1997«, Münster
[Konstanze Thümmel, 1997]