Soun-Gui Kim: Lazy Clouds
Zu sehen sind fünf Kinder, die durch Wasser laufen. Auf der linken Seite sind weiße Luftballons zu sehen.
Sa, 10.09.2022 – So, 05.02.2023

Die Ausstellung »Lazy Clouds« gibt als erste umfassende Einzelausstellung in Europa einen Überblick zum Werk der koreanisch-französischen Künstlerin Soun-Gui Kim von den 1970er-Jahren bis in die Gegenwart.   

Soun-Gui Kim wird 1946 in Buyeo, Korea geboren und geht nach dem Kunststudium an der Seoul National University im Jahr 1971 als Stipendiatin nach Frankreich. Schon früh interessiert sich die Künstlerin für die Dekonstruktion der Malerei, für großangelegte Performances, Fotografie, Videoarbeiten im öffentlichen Raum und multimediale Kunst. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen hohen partizipativen Charakter aus und sind von vergleichenden Studien der östlichen und westlichen Kultur und Philosophie sowie der Auseinandersetzung mit Sprache beeinflusst. 

Als Stipendiatin 1971 nach Paris gekommen, übernimmt sie bereits 1974 eine Professur an der École Nationale d’Art Décoratif in Nizza und später an der École Supérieure des Beaux-Arts in Marseille. Weitere Berufungen, u.a. als Gastprofessorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg (1985), folgen.

In den 1980er-Jahren reist Soun-Gui Kim in verschiedenste Länder der Welt und setzt sich intensiv mit der Kultur und der Kunst des Ostens und Westens auseinander. In New York ist sie mit renommierten Videokünstlern wie Nam June Paik, Ko Nakajima, Ira Schneider und Frank Gillette im Austausch. Sie ist Gastgeberin des Festivals »Video&Multimedia: Soun-Gui Kim and Her Invitees« (1986) in Marseilles, an dem Nam June Paik, John Cage und andere teilnehmen.

Seit den späten 1980er-Jahren gewinnen für sie vor allem Fragen, die mit der Ausbreitung des globalen Kapitalismus und den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft durch das Internet zusammenhängen, an Wichtigkeit. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin auf dem Land in Frankreich nahe Paris und widmet sich dort in Einklang mit der Natur und ihrer Umgebung, ihren Kunstprojekten, die Philosophie, Kunst und Technologie miteinander vereinen.

Der Titel der Ausstellung »Lazy Clouds« referiert auf ein Gedicht sowie einen in Frankreich veröffentlichten Gedichtband der Künstlerin. Gleichzeitig steht er allerdings auch exemplarisch für ihren persönlichen Lebensentwurf. Völlig konträr zum kapitalistisch orientierten Produktivitäts- und Leistungsregime basiert dieser auf dem Konzept der Muße als künstlerisches, kreatives und philosophisches Prinzip. Wie die Wolken, die am Himmel vollkommen frei stets neue Formen finden, widmet sich Soun-Gui Kim ihrer Kunst fernab von vorgegebenen Mustern und Konventionen.

Soun-Gui Kims Werkschau ist der Auftakt zu vier Einzelausstellungen, die das ZKM | Karlsruhe in den kommenden Monaten als »Female Perspectives« weiblichen Positionen in der Medienkunst widmet. Die Künstlerinnen sind Soun-Gui Kim, Marijke van Warmerdam, Analívia Cordeiro und Ulrike Rosenbach.

Die Ausstellung im ZKM | Karlsruhe wird in Zusammenarbeit mit dem National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA), wo die Retrospektive im Jahr 2019 zu sehen war, und der Arario Gallery in Seoul, Südkorea realisiert.

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