Lukas Holliger: Verfluchtes Licht

»Sin-City« im Dreiländereck: Basel, 1989. Die letzten Wochen des kalten Kriegs. Privatdetektiv Heiner Glut bewegt sich wegen einer Lichtallergie ausschließlich nachts durch eine dunkle Rheinmetropole, trifft auf lauter ebenso dunkle Gestalten. Um an Geld für Medikamente zu kommen, jagt er vermissten Katzen hinterher. Als er dabei zufällig seinen ehemaligen Polizeikollegen Urs Zeller trifft und erfährt, dass man im Mordfall Finzi im Dunkeln tappt, beschließt Glut zu ermitteln. Die Sekretärin Hanna Finzi wurde beim Aktenkopieren brutal erschlagen, im Untergeschoss des Direktionsgebäudes des Pharmariesen Zondas AG. Alles weist auf ein Liebesdrama hin, bis Glut ein zerfleddertes Stück Papier zugespielt bekommt. Ein Vertrag zwischen der Zondas AG und der DDR. Es geht darin, wie Glut erst allmählich begreift, um großflächige – illegale – Medikamententests an DDR-Patienten. Aber längst mischen auch schon die Stasi, der CIA und Gluts alte Liebe Jasmina Hess mit. Sie alle haben die Rechnung ohne die Weltgeschichte gemacht.

»Verfluchtes Licht« ist von wahren Fakten inspiriert und zeigt ein düsteres Basel, ein akustisches Neo-»film noir«-Setting mit historischen O-Tönen vom Vorabend des Mauerfalls.

Lukas Holliger, geboren 1971, schreibt Prosa, Libretti, Theaterstücke und Hörspiele. Uraufführungen am Bremer Theater, Schauspiel +Leipzig, Theater Konstanz u.v.a. 2013 stand er mit seinem Hörspiel »Menschliches Versagen« (SRF/SWR) auf der Shortlist für den »Hörspielpreis der Kriegsblinden«. 2016 produzierte er zum dreißgsten Jahrestag der Chemie-Katastrophe von Basel-Schweizerhalle für SRF die dramatische Collage »Falscher Alarm«, die Silber beim Internationalen Hörspielpreis »Grand prix nova« in Bukarest gewann.

Mit: Martin Engler, Robert Dölle, Holger Kunkel, Tanja Schleiff, Annette Strasser, Elias Eilinghoff, Dirk Glodde, Florian von Manteuffel, Max Rothbart, Mario Fuchs, Andrea Bettini, Jörg Schröder, Katja Reinke,Päivi Stalder
Regie: Mark Ginzler
Komposition: Andreas Bernhard Produktion: SRF 2017 Länge: 56’50’’

Im Anschluss findet eine Jurydiskussion und ein Publikumsgespräch mit Lukas Holliger (Autor), Andreas Bernhard (Komposition) und Mark Ginzler (Dramaturgie und Regie).