Daniel Teruggi
Geburtsjahr, Ort
Rolle am ZKM
- Gastkünstler:in
Institut / Abteilung
- Institut für Musik und Akustik
- Hertz-Labor
Biografie
Daniel Teruggi studierte in Argentinien Physik, Komposition und Klavier. 1977 zog er nach Frankreich, wo er am Pariser Nationalkonservatorium studierte. 1981 begann er am INA (Institut national de l’audiovisuel) zu arbeiten, als Teil der GRM (Groupe de recherches musicales). 1997 wurde er Direktor der GRM und behielt diese Position bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017. Von Oktober 2001 bis 2016 war er gleichzeitig Direktor der Forschungs- und Experimentierungsabteilung des INA.
In der Forschung arbeitete er aktiv an der Erhaltung von audiovisuellen Sammlungen und insbesondere im Bereich der elektroakustischen Musik. Er war sowohl Koordinator des europäischen FP6-Projekts »PrestoSpace«, das der Entwicklung neuer Technologien für die digitale Bewahrung gewidmet ist als auch des europäischen FP7-Projekts »PrestoPRIME«, das sich mit der langfristigen Bewahrung audiovisueller digitaler Inhalte befasst. Auch war er am Projekt »Prest4U« beteiligt, das den Bedarf und die Perspektiven für die digitale audiovisuelle Bewahrung in verschiedenen Bereichen von Bildungssammlungen bis hin zu den Bedürfnissen der Nutzer:innen analysiert. Er war Mitglied des Europeana-Projekts und der Europeana Foundation, Generalsekretär und Schatzmeister der International Federation of Television Archives (FIAT/IFTA) sowie Gründungsmitglied des Electroacoustic Musical Studies Network (EMS), das sich mit der Analyse elektroakustischer Musik beschäftigt.
Teruggi hat mehr als 90 Werke hauptsächlich für Konzertsituationen komponiert, wobei er entweder elektroakustische Geräte in akusmatischen Situationen oder Live-Instrumente verwendet. Er ist Autor zahlreicher Forschungsartikel über Klang, Wahrnehmung und Analyse von Musik. Seine Werke wurden in mehr als 30 Ländern aufgeführt und in verschiedenen CD-Sammlungen veröffentlicht.
Als Doktor für Kunst und Technologie an der Universität Paris VIII entwickelte er eine wichtige pädagogische Tätigkeit an der Universität Paris I im Bereich Klang und bildende Kunst, an der Sorbonne Paris IV im Bereich der Analyse elektroakustischer Musik und zuletzt auch an der Universität Paris Est, Marne la Vallée, wo er für den Masterstudiengang Akusmatik und Klangkunst verantwortlich war. Er war Gastprofessor an den Universitäten von Hertfordshire (England), der Technischen Universität Berlin, der Universität 3 Febrero (Argentinien) und der SMUC in Barcelona. Im Jahr 2016 erhielt er den »SMPTE Archival Technology Medal Award« für seine Bemühungen um die Bewahrung audiovisueller Inhalte mit dem Schwerpunkt Musik.
Seit 2018 ist er im Ruhestand und setzt seine musikalischen Aktivitäten sowie seine Tätigkeit im Bereich der Bewahrung audiovisueller Werke fort.