Reconstructing Harald Bode
Ein Synthie Lovers Festival
Fr, 25.04. – Sa, 26.04.2025
- Sprache
- Deutsch
- Englisch
Harald Bode (1909–1987) war ein deutscher Ingenieur und Pionier elektronischer Musikinstrumente, der mit seinen zahlreichen Erfindungen die elektronische Musik maßgeblich prägen konnte.
Sein umfangreiches Archiv mit zahlreichen Notizen, Konstruktionsplänen, Schaltplänen und Prototyp-Dokumentationen ist seit 2019 Teil des ZKM. Auf der Grundlage dieses Archivs hat das SYNTH-Werk München mit dem ZKM | Karlsruhe und der HfM | Hochschule für Musik Karlsruhe Bodes letztes fertiggestellte Instrument, den sogenannten Barberpole Phaser rekonstruiert, ein Effektgerät, welches nur dreimal gebaut wurde. Dieses ist nun wieder einem breiteren Publikum zugänglich und steht Künstler:innen und Musiker:innen weltweit zur Verfügung.
Um sich dem umfangreichen Schaffen von Harald Bode aus verschiedenen Perspektiven zu nähern und den erfolgreichen Nachbau des Barberpole Phasers zu feiern, veranstalten ZKM und HfM ein Festival im Zeichen analoger Synthesizer und elektronischer Klangwandler.
Das Festival richtet sich an Künstler:innen und Musiker:innen, Expert:innen und Wissenschaftler:innen der Geschichte der elektronischen Künste und an Freunde und Enthusiasten analoger Synthesizer gleichermaßen, aber genauso an Interessierte und Neugierige.
Den Auftakt macht am Freitag ein Symposium im ZKM Medientheater mit Vorträgen und Vorführungen aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive zu Harald Bodes Leben und Wirken, seinen Erfindungen, Kompositionen und Kooperationen mit Musiker:innen.
Am Abend wechselt die Veranstaltung aus dem ZKM in die HfM. Mit Bezug auf Harald Bodes eigenen Kompositionen und mit Hilfe des rekonstruierten Barberpole Phasers werden mit Konzerten und Performances die neu geschaffenen oder wiederentdeckten Klangmöglichkeiten erkundet.
Am Samstag bieten zahlreiche Workshops die Möglichkeit selbst mit den Instrumenten und analogen Synthesizern zu arbeiten, zu experimentieren, zu basteln und tüfteln und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Das große Konzert am Abend mit Afrorack im ZKM Kubus schließt das Festival ab.
Ein Festival mit Arbeiten von und Konzerten mit:
- Afrorack
- Senta Hirscheider
- Svetlana Marasz
- Gerhard Mayrhofer
- Luís Antunes Pena und Studierenden der HfM
- Juan Parra Cancino
- Uwe Rottluf
- Chris Spatschek
- Siri Thiermann
- Marieke van de Ven
- Michelle Vossen
- Florian Zwissler
Programm
-
Symposium am Freitag, 25.04.2025
im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
10:00 – 10:15 Welcome and opening words
Alistair Hudson (ZKM) / video message, Matthias Wiegandt (HfM)10:15 – 10:30 Welcome and opening words
Peer Bode (Son of Harald Bode, Videoartist)10:30 – 11:00 The Harald Bode Archive at ZKM
Felix Mittelberger (ZKM)lecture
11:10 – 11:30 to be announced
Rebekkah Palov (former Archivist of Harald Bode, Sound-/Videoartist)performance
11:40 – 12:00 The book Reconstructing Harald Bode
Ulrike Havemann (ZKM), Jens Lutz (ZKM)book presentation
12:00 – 13:00 Lunchbreak 13:00 – 13:25 The project Reconstructing Harald Bode
Felix Mittelberger (ZKM), Christoph Seibert (HfM)lecture
13:30 – 13:55 Towards an experimental performance of Harald Bode’s Phase 6
Juan Parra Cancino (Orpheus Institute)lecture performance
14:00 – 14:25 Exploring the Barberpole Phaser
Luís Antunes Pena (HfM)lecture performance
14:30 – 14:55 Working on Harald Bode
Gerhard Mayrhofer (Synth-Werk), Luís Antunes Pena (HfM), Juan Parra Cancino (Orpheus Institute)
Moderation: Felix Mittelberger (ZKM)panel discussion
15:00 – 15:20 Break 15:20 – 15:30 to be announced
Suzanne Ciani (Artist)video
15:35 – 16:00 to be announced
Florian Zwissler (HfM Köln)lecture performance
16:05 – 16:30 to be announced
Svetlana Marasz (FHNW)lecture
16:35 – 17:00 Working with Harald Bode
Senta Hirscheider (Artist), Svetlana Marasz (FHNW), Florian Zwissler (HfM)
Moderation: Christoph Seibert (HfM)panel discussion
17:00 – 19:00 Break -
Konzerte am Freitag, 25.04.2025
in der HfM | Hochschule für Musik Karlsruhe
19:00 – 19:30 to be announced
Senta Hirscheider (Artist)radio play performance
19:30 – 20:15 Experiments with Bode
Students of HfMconcert
20:15 – 20:30 Break 20:30 – 20:50 to be announced
Juan Parra Cancino (Orpheus Institute)concert
20:50 – 21:10 to be announced (concert)
Marieke van de Venconcert
21:10 – 21:30 to be announced
Florian Zwissler (HfM Köln), Luís Antunes Pena (HfM)concert
-
Workshops am Samstag, 26.04.2025
11:00 - 14:00 »Theremin@ Synthie Lover Festival«
mit Max Kosorić
37 €11:00 - 15:30 »Making: Midi Madness«
mit Michelle Vossen
30 €11:00 - 16:30 »Resonant Networks: Ideate, Code, Build, Perform«
mit Chris Spatschek14:00 - 17:15 »The BODE Barberpole Phaser and a legendary MOOG sound source...«
mit Gerhard Mayrhofer & Uwe Rottluff
kostenfrei -
Konzerte am Samstag, 26.04.2025
Siri Thiermann
Konzert im ZKM | Kubus
19:00 bis 19:40 Uhr
...
Afrorack
Konzert im ZKM | Kubus
20:00 bis 21:00 Uhr
...
Wer war Harald Bode?
Harald Bode war Physiker und Ingenieur. Nach seiner Tätigkeit am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung an der Technischen Universität Berlin emigrierte er 1954 in die USA. Er gilt als einer der Väter des modernen Synthesizers. Sein Modular Synthesizer and Sound Processor von 1961 und dessen Konzept bildet die Grundlage für den späteren Moog Synthesizer. Bode entwarf und fertigte zahlreiche Instrumente, elektronische Klangerzeuger und Orgeln in den 30er, 40er und 50er Jahren – darunter das Melochord, Europas erstes elektrisches Musikinstrument der Nachkriegszeit, welches unter anderem von Karlheinz Stockhausen eingesetzt wurde. Ab den 60er Jahren entwickelte Bode Ring Modulatoren und seine Frequency Shifter (Klangumwandler), in den 70er Jahren dann seinen berühmten Vocoder. Der Barberpole Phaser Anfang der 80er Jahre vereint viele Konzepte und Ideen aus vorangegangenen Instrumenten und wollte die Musiklandschaft revolutionieren.
Was ist ein Barberpole Phaser?
Der Barberpole Phaser basiert auf den psychoakustischen Prinzipien der Shepard-Skala und des Shepard-Risset-Glissandos, die in den 1960er Jahren entdeckt wurden. Ein Ton oder Klang, der dem Barberpole Phaser zugeführt wird, hat scheinbar ein ewiges Glissando nach oben oder unten, solange der Ton gespielt wird. Harald Bode beschloss, ein Gerät zu entwickeln, das diesen Effekt bietet und erweiterte es mit nützlichen Filtern wie einem Fuzz. Er nannte es Barberpole Phaser wegen der akustischen Ähnlichkeit mit der Optik eines Barbierstabes vor einem Friseursalon, der sich scheinbar unendlich nach oben oder unten schraubt. Es wurden nur drei Barberpole Phaser gebaut. Das erste Instrument wurde 1981 fertiggestellt, das letzte 1983, zu Beginn des Zeitalters der PCs. Deren Speicher und Verarbeitungsgeschwindigkeit waren für Bodes Klangvorstellungen jedoch zu begrenzt. Dennoch unternahm er später einen Versuch, das Prinzip auf einem Commodore-Personalcomputer zu emulieren, der aber nie der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Nachlass Harald Bode
Mehr Informationen zu Harald Bode und zu seinem Nachlass im ZKM | Archiv.
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Kooperationspartner
HfM | Hochschule für Musik Karlsruhe
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Mit freundlicher Unterstützung durch