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Ausstellung

GLOBALE: Reset Modernity!

Sa, 16.04. – So, 21.08.2016

© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Harald Völkl

Was tun, wenn man sich verlaufen hat und der Kompass auf dem Smartphone verrücktspielt? Man führt einen »Reset« durch! Wie man das genau macht, hängt vom Gerät sowie der Situation ab. In jedem Fall sollte man Ruhe bewahren und sich sorgfältig an die Anleitung halten. Schließlich soll der Kompass danach wieder ein Signal empfangen können.

Diese Ausstellung bietet Ihnen die Möglichkeit, etwas Ähnliches zu tun: einen »Reset« jener Instrumente durchzuführen, die von unserer Epoche ausgesendet werden, um zumindest ein paar der verwirrenden Signale aufzeichnen zu können. Allerdings ist das, was wir neu kalibrieren wollen, nicht so simpel wie ein Kompass. Tatsächlich ist es das undurchsichtigste Projektionsprinzip, das je verwendet wurde, um die Welt zu kartografieren: die Moderne.

 
Die Moderne war eine Methode, die es ermöglichte, zwischen Vergangenheit und Zukunft, Nord und Süd, Fortschritt und Rückschritt sowie radikal und konservativ zu unterscheiden. Doch in einer Zeit tief greifender ökologischer Veränderungen dreht sich dieser Kompass wild im Kreis, ohne noch groß Orientierung zu bieten. Deshalb ist es an der Zeit, einen Reset durchzuführen. Lassen Sie uns einen Moment innehalten und ein Verfahren anwenden, um nach anderen Sensoren zu suchen, mit denen wir unsere Detektoren, unsere Werkzeuge, neu kalibrieren können. Damit wir wieder fühlen, wo wir sind und wohin wir vielleicht wollen.
 
Die Ausstellung bietet eine ganze Reihe desorientierender/neuorientierender Verfahren. Wir garantieren jedoch für nichts: Es handelt sich noch immer um ein Experiment, ein Gedankenexperiment, eine Gedankenausstellung.
 

KünstlerInnen

Lisa Bergmann & Alina Schmuch · Jean-Joseph Baléchou· Hicham Berrada · Bureau d’Études · Kees Boeke · Emma Charles · Tacita Dean · Albrecht Dürer · Charles & Ray Eames · Folder (Marco Ferrari, Elisa Pasqual) & Alessandro Busi, Aaron Gillett, Pietro Leoni, Delfino Sisto Legnani, Alessandro Mason, Angelo Semeraro, Livia Shamir · Jean-Michel Frodon & Agnès Devictor · Peter Galison, Robb Moss & Students · Fabien Giraud · Sylvain Gouraud · Pierre Huyghe · Andrés Jaque / Office for Political Innovation · Pauline Julier · Armin Linke · Adam Lowe · David Maisel · John Martin · Anne-Sophie Milon & Jan Zalasiewicz · Lorenza Mondada, Nicolle Bussien, Sara Keel, Hanna Svensson & Nynke van Schepen · Ahmet Ögüt · Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor · Elke Evelin Reinhuber · Sophie Ristelhueber · Philippe Squarzoni · Simon Starling · Thomas Struth · Sarah Sze · Thomas Thwaites · The Unknown Field Division (Liam Young and Kate Davies) · Benoît Verjat & Donato Ricci · Jeff Wall

Design Research & concept development

Critical Media Lab, Institute of Experimental Design and Media Cultures, Academy of Art and Design FHNW Basel:
Jamie Allen, Claudia Mareis, Moritz Greiner-Petter, Paolo Patelli, Johannes Bruder, Flavia Caviezel, Carola Giannone, Deborah Tchoudjinoff
 

Publikation

Zur Ausstellung ist ein Buch in englischer Sprache erscheinen: »Reset Modernity!« (The MIT Press, Cambdridge/Mass., 2016).

Pressestimmen

»In den unsicheren Zeiten des Globalismus und einer weitreichenden ökologischen Krise schlug diese seltsame, unkonventionelle Ausstellung ein »Zurücksetzen« des modernistischen Projektes vor; damit hat sie uns inspiriert, unsere Art, über die Welt und unser Verhältnis zur Kunst nachzudenken, neu zu gestalten.«
– Joana Hadjithomas und Kalil Joreige, "Artists' Artists. Best of 2016", in: »Artforum International«, Dezember 2016

"Man muss sich diesen Mann als einen Großintellektuellen vorstellen, der manchen auf die Nerven geht, weil alles, was er sagt, in seine Theorie verkleidet ist, die ungewohnte Vorschläge macht, indem sie technischen Artefakten eine Stimme gibt, in Netzwerken aus Gegenständen, Menschen, Strukturen eine Handlungsmacht sieht oder ein Parlament der Dinge errichtet. Die Theorie geht ebenfalls einigen auf die Nerven, weil sie diffus ist. Aber Latour ist glasklar und schlicht, wenn er darüber spricht, wie unbekannt uns ist, was auf uns zukommt. "Werden wir vor Gleichgültigkeit kalt, wenn die Erfahrung der Ohnmacht überhandnimmt? Wenn uns das Gefühl der Verantwortung erdrückt? Sind wir in der Lage eine Antwort zu geben?" Die Flüchtlinge, gutes Beispiel: Eben noch waren all diese Menschen draußen, nun sind sie mit im Bild. Draußen gibt es nicht mehr." – Elisabeth von Thadden, Die Zeit

"Nevertheless, whether it’s idiosyncratic or highbrow art or scientific models, you come out of this exhibition – which is intellectually demanding yet still accessibly constructed – almost a bit dazed in rumination. High time to press ‘reset’." – Noemi Smolik, Frieze.com

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