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Veranstaltung

Giga-Hertz-Preis 2022

für elektronische Musik und Klangkunst

Sa, 26.11. – So, 27.11.2022

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Design: 2xGoldstein

Der mit 25.000 € dotierte Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik und Klangkunst wird 2022 zum fünfzehnten Mal vom ZKM | Karlsruhe und dem SWR EXPERIMENTALSTUDIO im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung verliehen.

Neben dem Giga-Hertz-Hauptpreis werden zwei Produktionspreise vergeben. Erstmals nimmt in diesem Jahr der Giga-Hertz Förderpreis PopExperimental, gestiftet von der Fördergesellschaft ZKM / HfG e. V., experimentelle elektronische Pop- und Clubmusik in den Fokus.

Der Giga-Hertz-Preis ist dem weltberühmten Physiker Heinrich Hertz (1857–1894) gewidmet, der Ende des 19. Jahrhunderts an der Karlsruher Technischen Universität (heute KIT) lehrte und dort die elektromagnetischen Wellen entdeckte. Die Einrichtung des Preises geht auf eine Initiative des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zurück.

Preisträger:innen 2022

Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis für sein Lebenswerk erhält in diesem Jahr der argentinische Komponist Daniel Teruggi. Die Giga-Hertz-Produktionspreise (je 5.000 €) gehen an den taiwanesischen Klang- und Multimediakünstler Yu-Jung Chen und Peter Gahn, der seit 2015 als Professor für Komposition/Neue Medien/Sound Studies an der Hochschule für Musik in Nürnberg forscht und lehrt. 

Den neuen Förderpreis PopExperimental (5.000 €) erhält das ugandische Kollektiv Nyege Nyege. Der in Oslo wirkende ungarische Klangtüftler Bálint Laczkó, die kolumbianische Klang- und Medienkünstlerin Claudia Robles-Angel und der US-amerikanische Komponist Timothy Roy werden mit lobenden Erwähnungen geehrt.

Die Preisverleihung findet am 26. November statt.

 

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Preisträger:innen 2022

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Programmübersicht

Freitag 25.11., 20:00 Uhr

aGLOBE > Natur Morte – Ein Konzert des Ensemble Experimental

Samstag – Sonntag, 26. – 27.11., ganztägig 1. OG

Installationen:

Claudia Robles-Angel »REFLEXION – In sync/out of sync«, (2019)
für elektrolumineszente Kabel, Pulssensoren &
8-Kanal-Elektronik

h0nh1m »MindFlux«, (2022)
für Elektronik, Magneten & Leuchtstoffröhren
Uraufführung

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Samstag, 26.11.

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    17:00 Uhr Vortragssaal: Über die Uraufführungen

    Vorträge zu den Uraufführungen der Werke, die in den Vorjahren mit dem Giga-Hertz Produktionspreis prämiert wurden:

    Martino Sarolli (2018), 15’ [abgesagt]
    Artemi-Maria Gioti (2019), 15’
    André Damião (2021), 15’

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    19:00 Uhr Kubus: Giga-Hertz Preisverleihung

    Lobende Erwähnungen sowie Verleihung der Giga-Hertz Produktionspreise, des Förderpreises PopExperimental sowie des Hauptpreises.

    Lobende Erwähnungen
    Timothy Roy
    Claudia Robles-Angel
    Bálint Laczkó

    Produktionspreise
    Peter Gahn
    Yu-Jung Chen

    Förderpreis PopExperimental
    Nyege Nyege

    Hauptpreis
    Daniel Teruggi

    Moderation: Nina Sonnenberg

    Anschließend Empfang auf dem Musikbalkon.         

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    21:30 Uhr Kubus: Giga-Hertz-Preis Konzert I

    Uraufführung der Werke aktueller und früherer Preisträger:innen des Giga-Hertz-Preises, Performance:

    Artemi-Maria Gioti »Bias II«, (2021 – 22)     12‘ – 15‘
    für Klavier & interaktives Musiksystem
    Klavier Magda Mayas
    Uraufführung

    Martino Sarolli »Memocide Redeem«, (2022)     7‘17‘‘ [abgesagt]
    Fixed Media
    Uraufführung

    Timothy Roy »dans les dents de la guivre«, (2021)  11‘
    für aufgenommene Harfe, Live-Ambisonics,
    programmierte Elektronik & Video

    André Damião »Multidões«, (2022)             ca. 20’
    für Klavier, Viola Caipira & Live-Elektronik
    alle Instrumente André Damião
    Uraufführung

    Bálint Laczkó »Itara«, (2021)                        9’28’’
    Fixed Media

    Yu-Jung Chen »Lightscape of the Silence«, (2022)   13’
    für Fixed Media & Video

    Peter Gahn »De-escalating Skies I+III«, (2017)         10’
    für Altsaxophon & mehrkanalige Live-Elektronik
    Altsaxophon Ruth Velten

    Anschließend Performance auf dem Musikbalkon mit DJ Diaki (Nyege Nyege)

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Sonntag, 27.11.

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    15:00 Uhr Vortragssaal: Filmscreening

    Filmscreening »Sisters with Transistors«, (2020), 86‘
    von Lisa Rovner über die Pionierinnen der elektronischen Musik

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    17:00 Uhr Kubus: Vortrag

    »A Trajectory of Sounds«

    Daniel Teruggi über sein musikalisches Lebenswerk mit anschließender Fragerunde.

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    19:00 Uhr Kubus: Giga-Hertz-Preis Konzert II Daniel Teruggi

    »Eterea«, 1. Satz aus »Sphaera«, (1985)          15‘
    Fixed Media

    »Spaces of Mind«, (2004)                                18‘ 
    Fixed Media

    »Remembering«, (2018)                                   18‘
    Fixed Media

    »Autumn Song«, (2008)                                   19‘
    für Tonband & Klavier
    Klavier Ancuza Aprodu

    »Punctus spatio«, (2022)                                  17‘ 
    Fixed Media

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Die Jury-Statements zu den Preisträger:innen

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    Hauptpreis an Daniel Teruggi für sein Lebenswerk | Elsa Justel

    Daniel Teruggi ist viel mehr als nur ein Komponist. Er ist auch ein leidenschaftlicher Forscher und ein wichtiger Vordenker für Bildungsprogramme in den Bereichen elektroakustische Musik, Klang und bildende Kunst.

    Während seiner 20-jährigen Tätigkeit als Direktor der GRM (Groupe de recherches musicales) in Paris setzte er sich für die Förderung des musikalischen Schaffens ein, indem er regelmäßig Konzerte in Frankreich und auf der ganzen Welt organisierte. Mit seiner offenen und aktiven Persönlichkeit versteht es Teruggi, elektroakustische Musik einem breiten Publikum nahe zu bringen. So nahm er Werke der jüngeren Generationen ins Programm auf und verknüpfte die Aktivitäten der GRM mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Als technischer Leiter des INA (Institut national de l'audiovisuel) in Paris trug er zur Erforschung und Entwicklung digitaler Werkzeuge für die Musikproduktion sowie für die Musikerziehung und das Komponieren bei. Durch seine Teilnahme an zahlreichen internationalen Veranstaltungen, Seminaren und Meisterkursen hat er die Verbreitung des Genres in ästhetischer, pädagogischer und technischer Hinsicht gefördert und unterstützt.

    Seine Forschung konzentriert sich auf ein breites thematisches Spektrum. Dazu gehören unter anderem die unschätzbar wichtige Entwicklung neuer Technologien für den digitalen Erhalt elektroakustischer Musik und audiovisueller Medien, die Erarbeitung von Werkzeugen für pädagogische Zwecke, die Restaurierung historischer Dokumente sowie die Erforschung der Wahrnehmung und Analyse von Musik – insbesondere im Bereich der räumlichen Musik und der mehrstimmigen 3D-Klangwahrnehmung.

    Als Komponist hat Daniel Teruggi einen sehr persönlichen Stil kreiert, der durch komplexe Mischungen beeindruckende Atmosphären schafft. Sein Interesse an der Transformation von Klangfarbe und Raum ermöglicht es ihm, suggestive Artikulationen sowie neue Klangobjekte zu entwickeln. Sein großes Repertoire umfasst instrumentale, elektroakustische und gemischte Werke mit Echtzeit-Bearbeitungen. Besonders in seinen akusmatischen Arbeiten nutzt er das Konzept des Surround-Hörens durch mehrere Spuren, die verschiedene Klangquellen im Raum darstellen (von 8 bis 32 verschiedenen Quellen) und erneuerte somit das Akusmonium. Seine Produktionen umfassen zudem Musik für Theater, Tanz und Kino.

    Die Jury freut sich darüber, Daniel Teruggi für seine wichtigen Beiträge zur Entwicklung der elektroakustischen Musik und seine Karriere als Komponist und Forscher den Giga-Hertz Hauptpreis für sein Lebenswerk zu verleihen.

    Elsa Justel (Komponistin)

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    Produktionspreis an Yu-Jung Chen für »Lightscape of the Silence« | Ludger Brümmer

    Der aus dem Südwesten Taiwans stammende Künstler Yu-Jung Chen hat mit seinem audiovisuellen Werk »Lightscape of the Silence« eine faszinierende Sequenz von künstlichen und verfremdeten realen Bildern in Kombination mit klingenden Flächen, Punkten und Linien geschaffen, die er mit Aspekten aus Deleuze’s Denken über »Zeit« und »Spur« sowie dem Konzept der Virtualität konnotiert.

    Virtualität nutzt er dazu, um die konkrete klangliche oder bildliche Substanz in einen Zustand des Flüchtigen und Geistigen zu überführen – die Erinnerung. Klanglich gelingt ihm dies durch die Auflösung der Zeit und die Abstraktion durch stark verarbeitete Aufnahmen. Als Resultat bewegen sich Klänge zwischen erkennbaren Geräuschen und stark verfremdetem Material. Dieses zweipolige Prinzip verwendet er ebenso in seiner visuellen Materialität, in der er Film- bzw. Fotomaterial durch abstrakte Linien und Punkte vom Konkreten ins Abstrakte transformiert. Dabei gelingt es ihm, das Geschehen jenseits der Narration mit disparaten klanglichen wie visuellen Sequenzen in einem real / surrealen Raum in der Schwebe zu halten und das Publikum sanft aber bestimmt zu betören, ohne sich zu sehr den Stereotypen einer Ambient-Klangwelt hinzugeben.

    Ludger Brümmer (Komponist, ZKM | Hertz-Labor & Professor für Komposition für digitale Medien an der HfM Trossingen)

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    Produktionspreis an Peter Gahn für »De-escalating Skies I+III« | Detlef Heusinger

    »Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!« (Bertolt Brecht)

    Peter Gahn schweigt nicht und spricht mit seiner Musik über das, was unter den Bäumen liegt. Unter unserem Wurzelwerk befindet sich ein weit verzweigtes Pipelinesystem, welches zur zivilen und militärischen Nutzung unseren Boden zerpflügt und unsere Versorgung sichern soll. Der Klang dieses Rohrsystems mit seinen Pumpen ist Ausgangsmaterial seines Werkes »De-escalating Skies I+III« für Alt-Saxophon und Live-Elektronik, welches nun durch den mörderischen Angriffskrieg Russlands eine brennende Aktualität erhält und im Himmel über der Ukraine eine Deeskalation nicht aufkommen lassen will.

    Seine Übersetzung von Rohrklang auf Rohrklang, also den des Saxophons, bestach die Jury besonders deshalb, weil er diese in höchst ausdifferenzierter Form vollzog und dabei die Klänge des Systems »inwendig voller Figur« (Albrecht Dürer) erscheinen ließ. Die Komposition erhält ihre »New Complexity« nicht durch virtuoses Instrumentalspiel, sondern durch das Innenleben der Klänge, die dann verräumlicht durch den Raum mäandern.

    Dieses rhizomartige Wandern der Klänge im Innen und Außen fordert von den Zuhörenden im hohen Maße Aufmerksamkeit. Sie können nicht »gemeinsam abhängen«, wie es unlängst bei der documenta 15 als neuartiges Rezeptionsmodell ausgerufen wurde, sondern sind zum Mitdenken und Mitfühlen aufgefordert. Dass bei der documenta 15 mit »abhängen« sinnbildlich auch das Abhängen von tradierten und inkriminierten Kunstwerken überhaupt inkludiert ist, wurde aufgrund der Antisemitismusdebatte wohl nur am Rande erwähnt.

    Peter Gahn hingegen glaubt an die »Ästhetik des Widerstands« und wehrt sich mit seinem Werk gegen die Mode der Demodernisierung der Kunst. Er schreibt den von Bazon Brock gerade totgesagten tradierten Werkbegriff fort, indem er ein System von Chiffren erfindet, welches über das Werk als solches hinausweist und politisch wird, ohne in billiges Agit-Prop zu verfallen.

    Detlef Heusinger (Komponist, Regisseur, Dirigent & künstlerischer Leiter Ensemble Experimental)

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    Giga-Hertz Förderpreis PopExperimental des ZKM | Karlsruhe an das Nyege Nyege-Kollektiv | Zuri Maria Daiß & Nahuel Stoppa

    Der Giga-Hertz Förderpreis PopExperimental des ZKM | Karlsruhe geht an das Nyege Nyege-Kollektiv und dessen Studiohaus als einen der wichtigsten ostafrikanischen Musik-Inkubatoren im Herzen Kampalas in Uganda.

    Von Metal bis zu experimenteller Elektronik, von Hochzeitsmusik bis Conscious Hip Hop: Das breite Spektrum der Nyege Nyege-Künstler:innen verbindet traditionelle Klänge mit moderner Elektronik und schafft wilde Bricolagen im Rampenlicht der zeitgenössischen Kultur. Seit seinen Anfängen prägt das Kollektiv ein neues globales Verständnis für die Vielfalt der Musik des afrikanischen Kontinents – und lässt dabei koloniale und eurozentristische Konzepte wie »Weltmusik« hinter sich. Nyege Nyege bricht aus den Nischen aus, die sonst für Acts aus Afrika vorgesehen sind: Die Stil-Bandbreite wird von Musikfans weltweit gefeiert. Nyege Nyeges Veröffentlichungen und ihr kollaborativer Ansatz mischen eine globale Musik- und Clublandschaft auf, die so oft in »play-it-safe«-Soundkonventionen und Business-Muff zu ersticken droht.

    Das Herz der Nyege Nyege-Community bildet »The Villa«, ein frei zugängliches Studiohaus in Kampala. Hier unterstützt das Kollektiv junge Musiker:innen dabei, sich zu professionalisieren, stellt Räume für Workshops zur Verfügung, gestaltet Residency-Programme und ermöglicht Künstler:innen freien Zugang zu Aufnahmetechnik und Studios. Mit zwei Plattenlabels (Hakuna Kulala & Nyege Nyege Tapes), dem jährlich stattfindenden Nyege Nyege Festival sowie der Vernetzung des breiteren afrikanischen Undergrounds mit den wichtigsten Musikakteur:innen auf globaler Ebene legt Nyege Nyege den Grundstein für dutzende Karrieren von Musiker:innen, die inzwischen ihren Lebensunterhalt mit ihrer Kunst bestreiten.

    Der Output von »The Villa« findet international Anerkennung, stellt Frauen in den Vordergrund und fördert die Entwicklung radikal-kollaborativer Lernmodelle. Jede:r unterrichtet jede:n und alle Künstler:innen können sich auf die Kraft des solidarisch-kooperativen Kollektivs verlassen. Hier entwickeln sie individuelle künstlerische Ausdrucksformen, bauen auf vorhandenes Wissen auf und greifen auf das wachsende Netzwerk von Fans und Unterstützer:innen zurück. Der Giga-Hertz Förderpreis PopExperimental würdigt dieses fruchtbar-gemeinschaftliche Schaffen von Nyege Nyege.

    Zuri Maria Daiß (Musikkuratorin, freie Kulturschaffende CTM-Festival u.a.) & Nahuel Stoppa (Popkulturredakteur, Arte TRACKS Berlin)

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    Lobende Erwähnung für Bálint Laczkó und seine Komposition »Itara« | Elsa Justel

    Die Jury würdigt die raffinierte Musikalität von Bálint Laczkós Komposition »Itara«, die Qualität der Klangstrukturen sowie das Gefühl für Zeit und Dynamik, das sich in den verschiedenen Abschnitten widerspiegelt. Das Stück beginnt mit einem Part, der auf geschickten Artikulationen im Wechsel mit wohldosierten Pausen aufbaut und einen energetischen Höhepunkt erreicht. Nach einem ausgedehnten Teil in den tiefen Registern mündet der Abschnitt in ein dichtes und bestimmendes Finale. »Itara« ist ein Stück, das durch seinen feinen Wohlklang, seinen soliden Charakter und seinen kohärenten Diskurs sowohl im Konzert als auch beim intimen Hören gefällt. Für diese Leistung verleiht die Jury dem ungarischen und in Oslo lebenden Komponisten Bálint Laczkó eine lobende Erwähnung.

    Elsa Justel (Komponistin)

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    Lobende Erwähnung für Claudia Robles-Angel und ihre Klanginstallation »REFLEXION – In Sync / Out of Sync« | Huihui Cheng

    Claudia Robles-Angels »REFLEXION – In Sync / Out of Sync« ist eine Echtzeit-Licht- und Klanginstallation. Das Hauptkonzept basiert auf Forschungen, die belegen, dass menschlicher Herzschlag durch die vertiefte Wahrnehmung anderer synchronisiert werden kann. Zwei Besucher:innen, die von einer Lichtstruktur aus elektrolumineszierenden Drähten umgeben sind, werden dazu eingeladen, sich einander gegenüber zu setzen. Über ihre mit Fingerpuls-Sensoren gemessenen Herzschläge können sie die Lichtstruktur steuern. Wenn die Herzschläge der beiden Teilnehmer:innen nicht mehr synchron sind, erzeugt die Installation dissonante Klänge. Schlagen die Herzen allerdings synchron, dann schafft die Klang- und Lichtstruktur eine Umgebung der Ruhe und Harmonie. Das Konzept der Interaktion zwischen Individuen und deren Auswirkungen auf ihre physiologischen Reaktionen basiert auf starker menschlicher Resonanz. So bietet die interaktive und partizipative Installation den Besucher:innen eine einzigartige Erfahrung an der Schnittstelle zwischen physischer und psychologischer, visueller und akustischer Wahrnehmung. Aus diesem Grund zeichnet die Jury dieses besondere Werk mit einer lobenden Erwähnung aus.

    Huihui Cheng (Komponistin)

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    Lobende Erwähnung für Timothy Roy und sein audiovisuelles Werk »dans les dents de la guivre« | Huihui Cheng

    »dans les dents de la guivre« des amerikanischen Komponisten Timothy Roy ist ein audiovisuelles Werk für Solo-Harfe und mehrkanalige Elektronik. Es ist inspiriert von Jacob de Senleches‘ mittelalterlichem und im Stil der ars subtilior gehaltenem Lied »La harpe de melodie«, das als virtuoses Solostück die musikalischen Fähigkeiten von Valentina Visconti, der Tochter des ersten Herzogs von Mailand, repräsentieren soll. Das Werk stellt eine imaginäre Szene gegen Ende ihres Lebens dar, in der sie einsam in ihrem Zimmer eingesperrt ist und nur ihre kostbare Harfe zum Dialog hat. In dieser geheimnisvoll-dramatischen und magischen Umgebung erzeugt die Kombination aus Harfe, Stimme und Elektronik einen eigentümlichen Nachhall des akustischen Raums. Dessen Klanglandschaft ist oft minimalistisch, aber gleichzeitig sehr lebendig und verändert sowohl die Dimension, die Geschwindigkeit der Bewegung als auch die Richtungen eines imaginären Raums. Die schnellen Bewegungen sollen dabei an die mythische Drachengestalt Guivre erinnern. Die beeindruckende Schönheit dieser Musik vermittelt den Zuhörer:innen ein ganz besonderes Erlebnis. Daher, und um Timothy Roy zu zukünftigen Werken zu ermutigen, beschloss die Jury, dieses Stück mit einer lobenden Erwähnung auszuzeichnen.

    Huihui Cheng (Komponistin)

Impressum

Jury

Giga-Hertz-Preis
Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel (künstlerisch-wissenschaftllicher Leiter ZKM | Karlsruhe)
Prof. Ludger Brümmer (Komponist, ZKM | Hertz-Labor & Professor für Komposition für digitale Medien, HfM Trossingen)
Detlef Heusinger (Komponist, Regisseur, Dirigent, künstl. Leiter Ensemble Experimental & künstl. Leiter SWR Experimentalstudio bis Sept. 2022)
Huihui Cheng (Komponistin)
Elsa Justel (Komponistin)

PopExperimental
Prof. Udo Dahmen (künstlerischer Direktor und Geschäftsführer Popakademie Baden-Württemberg & Vizepräsident Deutscher Musikrat)
Zuri Maria Daiß (Musikkuratorin, freie Kulturschaffende CTM-Festival, u.a.)
Stefanie Schäfer (SWR3 Musikredaktion)
Nahuel Stoppa (Popkulturredakteur, Arte TRACKS Berlin)

Organisation / Institution

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

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76135 Karlsruhe

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