Das Radio und der Beginn der Massenmedien & die »Absolute Radiokunst«
Die Uraufführung des Stücks »Lindenbergpflug« am 27.7.1929, die über das Radio übertragen wurde.
Live-Diskussion über Zoom mit Jan Knopf, Carsten Probst und Teresa Retzer
Mi, 29.07.2020 18:00 Uhr CEST, Gespräch
Online

Ende 1923 dringt das Radio als »der Fremde im Wohnzimmer«, als erstes rein auditives Massenmedium ins Leben der Menschen ein. Wie haben sich seitdem Formate und Konzepte des Hörfunks verändert, welche Parallelen bestehen noch hundert Jahre später?

Die ExpertInnen unterhalten sich über die historische Entwicklung des Hörfunks, das sich als erstes Massenmedium seit seiner Entstehung im stetigen Wandel befunden hat. Das Radio versuchte nicht – wie Print-Medien – Geschehenes nachzuerzählen, sondern »Präsenz« im Sinne von »Gleichzeitigkeit« zu erzeugen, sodass der Eindruck einer von SenderInnen und EmpfängerInnen geteilten Gegenwart entstand und bis heute entsteht. Die technischen Errungenschaften um die Jahrhundertwende überschlugen sich geradezu und in den 1920er Jahren rückte das bewegte Bild, der Stummfilm, ins Zentrum des öffentlichen Interesses und forderte den Hörfunk medial heraus. Mit welchen Mitteln wurde im frühen Radio »Präsenz«, »Bewegung« und »Gleichzeitigkeit« geschaffen und wie stellt das Radio heute eine Verbindung zu den ZuhörerInnen her?

Zudem erläutern die Bauhaus-ExpertInnen die »Neuentdeckung« der Poesie im Hörfunk. Einer der Anknüpfungspunkt ist, neben Weills Theorie der absoluten Radiokunst, der »Wortfilm« sowie frühe Hörfunk- und Öffentlichkeitstheorien Bertolt Brechts und Walter Benjamins. Es gab bereits zu Beginn des Radios diverse Versuche, Poesie zu vermitteln. Die Möglichkeiten des neuen Massenmediums wurden unterschiedlich eingeschätzt und theoretisiert und die vielen verschiedenen Perspektiven erzeugen bis heute diverse Radio-Formate und Programme.

Die Veranstaltung wird von der Telegram-Gruppe t.me/zkm_bauhaus begleitet. Wir laden Sie herzlich dazu ein, am Chat der Gruppe teilzunehmen, Fragen zu stellen und Gedanken auszutauschen.

Organisation / Institution
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Begleitprogramm