Scattering – Der Beginn eines Abenteuers
Zu sehen ist eine filigrane Installation aus dünnen Stäben, an denen kleine Papierstückchen befestigt sind. Auf jedem Stückchen Papier ist eine Lichtprojektion zu sehen. Die Installation steht in einem dunklen Raum. Auf den Wänden des Raums sind ebenfalls
mit Bruno Latour, Jérôme Gaillardet, Jean Pierre Seyvos und dem Lyrischen Ensemble »Les Epopées« produziert von Chantal Latour
So, 09.01.2022 18:00 Uhr CET
Online
Sprache: Englisch

Schließen wir die Ausstellung »Critical Zones« mit einem Paukenschlag ab! Begleiten Sie uns zu einem kollektiven Hörerlebnis auf Zoom, getragen von einer originellen Musikkomposition, einer gemeinsamen Lesung und Diskussion mit Bruno Latour und anderen Gästen. Feiern wir das Ende der physischen Ausstellung und den Beginn ihrer Ausbreitung. Halten Sie Ihre besten Kopfhörer bereit!

Die Ausstellung Critical Zones hat im ZKM von Mai 2020 bis Januar 2022 die winzige Oberfläche der Erde nachgebildet, die im Laufe der Äonen durch das Leben verändert worden ist. Diese Neuschöpfung wurde durch eine außergewöhnliche Mischung aus Wissenschaft und Kunst erreicht. Sie hat der Pandemie widerstanden und einen wunderbaren Katalog hervorgebracht, der am MIT veröffentlicht wurde und noch lange Zeit die Arbeiten aller Beteiligten versammeln wird. Doch Ausstellungen, auch »Gedankenausstellungen«, sind nicht für die Ewigkeit gemacht, sie gehören zu dem, was man im Französischen »spectacles vivants« nennt. Wie ein Konzert, ein Theaterstück oder ein Tanz werden sie dem Publikum dargeboten, das anwesend sein muss, um ihre Schönheit zu würdigen, und dann, und dann, und dann verschwinden sie und bleiben in der Erinnerung ihrer Besucher:innen. Das ist der Grund, weshalb sie lebendig sind.

In diesem Fall wünschen wir uns jedoch, dass Critical Zones nicht nur in der Erinnerung des Publikums oder durch die Seiten des Katalogs weiterlebt, sondern in ein anderes Leben übergeht. Nicht nur, weil ein Teil der Ausstellung nach Indien reisen wird, sondern weil wir uns wünschen, dass sie mit einem Knall endet! Oder besser gesagt, mit einer Form der Zerstreuung. Ja, wir wünschen uns, dass der eher traurige Moment der Finissage am 9. Januar 2022 in eine Verteilung seiner Intuitionen, Ideen und Äußerungen an viele andere Menschen umgewandelt wird. Eine Streuung! Dafür gibt es kein besseres Medium als die Musik, und in der Musik nichts Besseres als das, was im Jazz »Scat« genannt wird. An diesem schicksalhaften Tag wird also eine musikalische Originalkomposition von Jean-Pierre Seyvos – unterbrochen von Lesungen aus den Werken eines der Kurator:innen, Bruno Latour und des für die Ausstellung verantwortlichen Wissenschaftlers, des Geochemikers Jerome Gaillardet – dazu beitragen, sowohl das Ende der physischen Ausstellung als auch den Beginn ihrer Zerstreuung zu feiern. Da die Pandemie ziemlich hartnäckig zu sein scheint, wenn es darum geht, Versammlungen zu schließen, werden wir uns ihrer Bedrohung widersetzen, indem wir die Zeremonie mit Hilfe innovativer Techniken online durchführen, so wie wir es auch bei der Eröffnung getan haben. Lang leben die Kritischen Zonen.

(Bruno Latour)

Digitale Voraussetzungen: Internetzugang, Videokonferenzfähigkeit (Computerkamera und Mikrofon). Die Veranstaltung wird auf Zoom übertragen. Bitte benutzen Sie Kopfhörer für ein besseres Erlebnis.

Gäste

Bruno Latour, Kurator von »Critical Zones«
Jérôme Gaillardet, Geochemiker
Jean Pierre Seyvos, Komponist
Les Epopées (Marie-Suzanne de Loye und Agnès Boissonnot-Guilbault, Viola da Gamba, Arnaud Condé, Blockflöten, Fagott und Dulzian)
Claire Lefilliâtre, Sopran
Stéphane Fuget, musikalische Leitung und Orgel
Olivier Duperron, Sounddesigner
Médéric Collignon, Sänger
Benjamin Miller, Tontechniker
Benoît Verjat, Forschungsdesigner
Produziert von Chantal Latour

Scattering – Der Beginn eines Abenteuers

Organisation / Institution
ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe

Begleitprogramm