Terrestrische Universität: Trees of Protest
Filmscreening und Diskussion mit dem Regisseur Nick Schader
Do, 24.09.2020 19:00 Uhr CEST
Der Dokumentarfilmer Nick Schader aus Speyer hat die UmweltaktivistInnen im Hambacher Wald mehr als zwei Jahre lang begleitet. Dabei entstand der Film »Trees of Protest«, ein Portrait von jungen Menschen im Kampf gegen die Rodung des Waldes.
Die Räumung des Hambacher Forsts in der Nähe von Köln war eines der größten Medienereignisse im Herbst 2018. Der Protest der UmweltaktivistInnen gegen den Braunkohle-Konzern RWE beherrschte wochenlang die Titelseiten im In- und Ausland. Am Ende wurden über 80 Baumhäuser von der Polizei geräumt, doch die Rodung wurde durch ein Gericht gestoppt.
Im Fokus des Films stehen junge UmweltaktivistInnen, die seit mehreren Jahren in Baumhäusern leben, um die uralten Bäume vor der geplanten Rodung durch den Energiekonzern RWE zu schützen. Denn der ehemals größte Wald in Nordrhein-Westfalen wird seit Jahren Stück für Stück gerodet, um dort Braunkohle abzubauen.
Terrestrische Universität
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Mehr über die Terrestrische Universität
Mit der »Terrestrischen Universität« laden wir im Rahmen der Ausstellung »Critical Zones – Horizonte einer neuen Erdpolitik« herzlich zu einer experimentellen Vorlesungsreihe ein: mit unterschiedlichen Formaten wie Vorträgen, Diskussionen, Artist Talks, Performance Lectures oder Workshops wenden wir uns in einer Art Ringvorlesung der kritischen Lage der Erde zu. Gemeinsam mit eingeladenen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, KuratorInnen und BürgerInnen sowie BürgerInnen-Initiativen erkunden wir die »kritische Zone« – die dünne Haut der Erde, in welcher sich alle Prozesse des Lebens wechselseitig bedingen. Im Fokus steht die entscheidende Frage, welche Denkverschiebungen notwendig sind, um die »kritische Zone« in ihrem fragilen Gleichgewicht zu erhalten.
Die »Terrestrische Universität« wird via Livestream gesendet und über den Chat der Critical Zones-Telegramgruppe begleitet. Die vergangenen Veranstaltungen der »Terrestrischen Universität« finden Sie hier.
In dem 100-minütigen Dokumentarfilm kommt Regisseur Nick Schader den AktivistInnen im Wald so nahe, wie kaum ein anderer zuvor. Die BaumbesetzerInnen, die aus Schutz vor polizeilicher Verfolgung meist nur vermummt vor Kameras gehen, zeigen hier offen Gesicht. Sie erzählen von ihren Träumen, ihren Hoffnungen und warum sie all ihre Energie dem Klimaschutz widmen. »Trees of Protest« dokumentiert das alltägliche Leben in den Baumhäusern, die in über 20 Metern Höhe errichtet wurden. Der Film zeigt auch, wie aus einer kleinen, regionalen Klimabewegung ein bundesweiter Protest wurde der den Nährboden für die »Fridays for Future«-Demonstrationen lieferte.
Der Film lässt renommierte Klimaforscher zu Wort kommen, die eindringlich erklären, wie dramatisch der Klimawandel bereits heute ist und warum die Mär von der angeblich »natürlichen Klimaschwankung« nichts anderes ist, als eine faktenlose Propaganda von Klimawandelleugnern. »Wir haben heute CO2-Konzentrationen in der Erd-Atmosphäre, die so hoch sind, wie seit Millionen von Jahren nicht mehr. Hier von einer natürlichen Schwankung zu sprechen ist absurd«, erklärt der Heidelberger Klimaforscher Prof. Werner Aeschbach.
Im Oktober 2019 feierte »Trees of Protest« Deutschland-Premiere bei den 53. Hofer Filmtagen. Beim 68. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg war die Dokumentation für den Special Award nominiert.
Im Anschluss an das Filmscreening folgt ein Gespräch mit Regisseur Nick Schader und Marlene Grabiger vom Klimakollektiv.
Die ZuschauerInnen haben die Möglichkeit, das Gespräch mit Fragen, Gedanken und Anregungen im Chat der Critical Zones-Telegram-Gruppe (t.me/zkm_criticalzones) zu begleiten.